Harry Potter - im Lichte der Bibel

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Der Feuerkelch

Ich möchte dich vor einer Gefahr warnen, die der jungen Generation unserer Tage droht. Diese Gefahr entspringt dem Interesse an der widergöttlichen geistlichen Welt, die hartnäckig versucht, den Verstand und die Seelen der Menschen in Besitz zu nehmen. Eines der erfolgreichen Werkzeuge zur Einführung der Kinder und Jugendlichen in den Okkultismus sind in unserer Zeit die Bücher über Harry Potter geworden.
Ich habe Verständnis dafür, dass nicht alle Leser an diesem Thema interessiert sind. Viele hörten nur nebenbei von irgendeinem Harry Potter und begreifen nicht ganz, warum er gefährlich sein sollte. Aber wer in Kulturzentren lebt, wird unbedingt den Einfluss merken, der von Büchern und Filmen über Harry Potter ausgeht (auch an öffentlichen Schulen werden Bücher und Filme über Harry Potter zunehmend als Unterrichtsmaterial verwendet). Heute sprechen Soziologen im Ernst von „Pottermanie“ als einer weitverbreiteten Erscheinung.
Leider erkennen viele Menschen nicht, wie gefährlich die Begeisterung an Büchern über Harry Potter und anderer okkulter Literatur ist. Und das gilt nicht nur für Ungläubige. Seltsamerweise sehen auch viele Christen an diesen Büchern nichts Schlimmes. Unlängst wurde von einer christlichen Zeitung ein Runder Tisch zu diesem Thema organisiert. Von zehn Teilnehmern hat nur einer die Begeisterung an Harry Potter verurteilt. Die andern sahen darin nur ein gelungenes kommerzielles Projekt, redeten weitläufig vom Kampf zwischen Gut und Böse, zogen Parallele zwischen Büchern über Harry Potter und Volksmärchen.
Noch weiter gingen einige namhafte Leute der anglikanischen Kirche, die empfahlen, Beispiele aus Büchern über Harry Potter in Predigten zu benutzen. In einigen, sozusagen, Kirchen wurden „Potterdienste“ durchgeführt, d. h. Predigten nach Episoden aus den Büchern über Potter. Diese Torheit bewirkte eine Abscheu sogar bei Menschen, die fern dem Glauben stehen. Ein weltlicher Journalist Rod Dreher hob in seinem Bericht, der in der Zeitung „New York Post“ erschien, hervor: „Ich bin ein Liebhaber der Bücher über Harry Potter; und ich sehe in dem Ganzen als Schlimmstes nicht das, dass man sich über unseren Liebling Harry lustig gemacht hat, sondern die lästerliche Idee, durch welche die heilige Liturgie zum Opfer eines närrischen Unterhaltungsprogramms geworden ist.“ Und weiter schreibt er: „Niemand wird eine religiöse Einrichtung achten, die im törichten Versuch, Beliebtheit zu erlangen, Kompromisse mit der weltlichen Kultur schließt. Eine Kirche, die danach strebt, wird nichts gewinnen. Historische Kirchen, die „ihre Erstgeburt“ für ein „Linsengericht“ der Pop-Kunst verkaufen, erinnern uns an eine verkrüppelte Alte, die auf Rollschuhen angeben möchte. Sicherlich wäre es dringend nötig, dass jemand ihr sagte: „Meine Liebe, wo ist deine Würde? Du blamierst dich“. Dasselbe möchte man den armen Geistlichen sagen, die den hoffnungslosen Versuch machen, Potter ins Heiligtum der Kirche zu schleppen.“ Das schrieb ein ungläubiger Mensch! Die Steine fingen bereits an zu reden...
Man kann noch viele Gründe dafür anführen, dass Christen in geistlichen Fragen einen festen Stand haben sollten. Viele handeln nach dem Prinzip: „Ich weiß von nichts. Ich lese diese Bücher nicht, sehe mir auch keine Filme an. Damit habe ich nichts zu tun.“ Aber wenn du damit wirklich nicht in Berührung kommst, so doch deine Kinder und Enkel, auf die Satan einen Strom von Verführungen gerichtet hat. Wir dürfen nicht gleichgültig zusehen, wie der Teufel die Seelen der Menschen mit einem breiten Netz einfängt. Wir müssen tun, was wir können: Warnen, die Mitmenschen über die Gefahr aufklären, und das Allerwichtigste: beten, dass Gott die Macht dieser Verführung dämpft.
In diesem Aufsatz möchte ich kurz über den Ursprung und den geistlichen Inhalt der Bücher von Harry Potter berichten, sowie den biblischen Standpunkt zu diesen Büchern und allgemein zu dem Interesse an Okkultem vorstellen. Dabei möchte ich Richard Abanes für sein Buch „Harry Potter and the Bible“ (engl.) danken, dessen Ausführungen mir eine wirkliche Hilfe bei der Vorbereitung dieses Aufsatzes waren.

Bestseller

Die Welt ist bezaubert von den sechs Büchern, die bis heute (die statistischen Zahlen und Angaben beruhen auf aktuellem Stand 2006) aus der Feder von Joanne K. Rowling entstanden: „Harry Potter und der Stein der Weisen“, „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“, „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, „Harry Potter und der Feuerkelch“, „Harry Potter und der Orden des Phönix“ und „Harry Potter und der Halbblutprinz“. Die Bücher der schottischen Schriftstellerin haben alle Rekorde der Verlagsphäre übertroffen, indem sie sagenhafte Gewinne dem Autor und den Verlegern einbringen (J. Rowling hat bisher mehr als 570 Mio. brit. Pfund als Autorenhonorar verdient. Sie gilt seit 2004 laut Forbes Magazine als Dollar-Milliardärin und hat Königin Elisabeth II. als die reichste Frau in Großbritannien abgelöst). „Harry Potter“ ist in mehr als 60 Sprachen übersetzt. Die Gesamtauflage dieser Bücher beträgt schätzungsweise 300 Millionen (davon in Englisch über 200 Mio., in Deutsch 20 Mio., in Russisch über 13 Mio.). Die berühmte Filmgesellschaft „Warner Brothers“ hat die Ausgabe von sieben Filmen nach den Büchern von Joanne Rowling geplant. Vier davon sind schon erschienen. Der Erfolg von Büchern und Filmen über Harry Potter ist so außergewöhnlich, dass Jean Favel vom Verlag Scholastic Inc. (USA), mit dem Rowling zusammenarbeitete, erklärte: „Das ist unbegreiflich. Den Erfolg „Harry Potters“ kann man am einfachsten der Wirkung der Magie zuschreiben.“
Jean Favel erwähnte nicht von ungefähr die Magie. Es ist nämlich so, dass Harry Potter eine erfundene Person, ein jugendlicher Zauberer ist, der in der Schule der Magier die Zauberkunst erlernt. Die Bücher sind voll Zauberei und führen den Leser in eine fantastische Welt okkulter Erscheinungen ein.

Die „Mutter“ Harrys

Joanne Rowling ist 1965 in England geboren. Bis zu ihrem 30. Lebensjahr war ihr Leben durch keine besondere Ereignisse gekennzeichnet – Kindheit, Schule, Universität, unglückliche Ehe, winzige Wohnung in Edinburgh, eine kleine Tochter und Arbeitslosenhilfe. Rowling versuchte zu schreiben, doch ihre zwei Romane blieben unvollendet.
Die Idee von Harry Potter kam zu Rowling 1991. Rowling sagt, dass plötzlich, ganz unerwartet für sie selbst, Harry sich ganz deutlich in ihrem Bewusstsein abzeichnete. Während eines Interviews erzählte Rowling: „Die Person Harrys „kam“ einfach in meinen Kopf... In meinen Gedanken sah ich ihn buchstäblich. Er kam zu mir und stellte sich vor“. Joanne gesteht: „Das war eine Herausforderung. Wenn ich nicht angefangen hätte zu schreiben, wäre ich verrückt geworden“.
Auf diese Weise kam Harry Potter von irgendwo in unsere Welt. In dem Buch sieht übrigens alles anders aus. Dort erklärt sich Harry fast als „Messias“ in der Welt der finsteren geistlichen Mächte.
Rowling erklärte wiederholt ihre Gleichgültigkeit gegenüber Zauberei und Magie. Auf zahlreiche Anklagen antwortete sie: „Ich versuche nicht, jemanden in die dunkle Welt der Magie einzuführen. Das wäre das Allerletzte, was ich tun wollte. Meine Zauberwelt ist die Welt der Fantasie. Und ich denke, es ist eine moralische Welt.“
Worte bleiben nur Worte, aber die Bibel lehrt uns, nach den Werken zu urteilen. Woher kommen in den Büchern von Joanne Rowling solche genauen und ausführlichen Angaben aus verschiedenen Bereichen der Magie, so dass sie von vielen als Lehrmittel der Zauberei genannt werden?
Übrigens zeugen einige Tatsachen aus der Kindheit Joannes davon, dass sie schon als Kind für Zauberei und Magie interessiert war. Ihre Freundin erinnert sich: „Unsere Lieblingsbeschäftigung war, uns als Hexen zu verkleiden. Rowling wahrsagte uns oft... Wir mussten geheimnisvolle Mixturen anmischen.“ Nun versucht Rowling, die ganze Welt in die Kleider zu verkleiden, die ihr in der Kindheit gefallen haben...
In einem Interview hat die Schriftstellerin zugegeben, dass sie Mythologie und Zauberei erlernte, damit ihre Bücher besser die Zauberwelt darstellen könnten. Sie verschweigt dabei, dass eine große Menge des Stoffes, den sie historisch nennt, immer noch im modernen Heidentum und Zauberritualen angewandt wird. Man muss dazu bemerken, dass Rowling solchen Stoff in ihren Büchern bringt, den nur ein Mensch beherrschen kann, der tief im Okkultismus steckt. Rowling zeigt solch tiefes Verständnis des okkulten Systems, dass während eines Radiointerviews ein aktiver Magier sie fragte, ob sie Mitglied der okkulten Organisation „Bruderschaft“ sei. Als Rowling verneinte, war er sehr verwundert und rief aus: „Sie kommen sehr gut mit ihrer Heimarbeit zurecht!“

Wie macht man das Böse gut?

Die Hauptperson der Bücher von Joanne Rowling ist Harry Potter, Sohn eines Zauberers und einer Zauberin, die durch den bösen Zauberer, den Beherrscher der Finsternis, getötet wurden. Harry wurde in der Familie seiner Tante erzogen. Im Alter von elf Jahren trat Harry in die Schule der Hexenkunst und Zauberei ein...
Ich denke, es hat keinen Sinn, die Fantastereien widerzugeben, die die sechs Bücher enthalten. In diesen führt Joanne Rowling den Leser allmählich in die Welt der Magie ein, indem sie immer neue Regionen erschließt.
Die Magie wird in den Büchern positiv gesehen, nicht nur als natürliche und harmlose Beschäftigung, sondern als Privileg besonders begabter Leute. Menschen, die keine Zauberfähigkeiten besitzen, werden verächtlich als „Muggle“ bezeichnet ("mug" engl. = Trottel, leicht hereinzulegender Mensch).
Robert Knay vom Institut für Familienforschung in den USA sagte: „Harry Potter weckte bei den Kindern die Lust zum Okkultismus“. Rowling lehnt solche Anklagen ab, aber Tatsachen sprechen anders. Auf der Webseite von Rowling gibt es viele Meldungen, ähnlich dieser, die ein vierzehnjähriges Mädchen hinterließ: „Mir gefallen Ron, Harry, Hermine und viele andere. Professor Dumbledore ist ein hervorragender Mensch... Ich möchte sehr gerne eine Hexe oder Zauberin werden.“ Wang Wen, 12 Jahre, schrieb: „Das ist ein ergreifendes Buch und beinhaltet magische Beschwörungen, die ich sehr gerne im wirklichen Leben angewandt hätte.“
Christus sagte: „Es ist unmöglich, dass nicht Verführungen kommen. Wehe aber dem, durch den sie kommen! Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser Kleinen Anlass zur Sünde gäbe!“ (Lk. 17:1-2).
Die Bücher von Joanne Rowling haben schon sehr viele Kinder verführt. Sie bringen in das ungefestigte Bewusstsein der Kinder ein verzerrtes Verständnis geistlicher Realitäten ein. Ein Führer der Satanisten rühmte, dass seit der Herausgabe der Bücher von Harry Potter die Mitgliederschaft der Satanisten um 20 Millionen Jungen und Mädchen größer geworden sei. Wahrscheinlich sind diese Angaben stark übertrieben. Aber es ist offensichtlich, dass Satan einen massiven Angriff auf die junge Generation gerichtet hat, indem er den Kindern eine Weltanschauung einprägt, die völlig anders als die biblische ist.
Rowling und ihre Anhänger sprechen viel von der guten sittlichen Seite dieser Bücher, dass sie den Sieg des Guten über das Böse bestätigen. Aber jedes neue Buch ist in noch dunkleren Tönen geschrieben und beinhaltet noch mehr Gewaltsszenen und Grausamkeiten. Lee Siegel, Kommentator der „The New Republic“ schrieb von den Büchern Joanne Rowling: „Eltern, die die Befreiung der modernen Kultur von Elementen der Gewalt erwarten, werden verwundert sein, wenn sie merken, wieviel Gewaltsszenen die Bücher von Rowling beinhalten. Ich kann mich an kein anderes Kinderbuch erinnern, das soviel davon enthalten würde.“
Mit jedem Buch weichen die sittlichen Normen, die Joanne Rowling anbietet, immer weiter vom biblischen Maßstab ab. Lüge, Diebstahl und Hinters-Licht-führen werden nicht nur als annehmbar, sondern sogar oft als lustig dargestellt. Die von Rowling positiv dargestellten Gestalten greifen so oft zum Betrug, dass man den Eindruck bekommt, dies sei der wirksamste Weg zum Erfolg. Übertretung von Regeln und Ungehorsam werden als harmlos dargestellt. Hauptsache, dass man dabei nicht ertappt wird. Der Leser der Potter-Bücher wird im Übermaß mit Trunksucht, Grobheit und Flüchen konfrontiert.
Haltlos ist das Argument von Befürwortern der Bücher über Harry Potter, die behaupten, dass diese gut seien, weil sie den Kampf zwischen Gut und Böse veranschaulichen. In Wirklichkeit jedoch wiedergeben die Werke von Joanne Rowling überhaupt nicht den Kampf zwischen Gut und Böse. In ihnen wird nur der Konflikt zwischen zwei Arten von Bösem beschrieben – die eine Art mehr grauenhaft und die andere weniger! Die Schriftstellerin wendet diese Gegenüberstellung von „weniger Bösem“ und „mehr Bösem“ so geschickt an, dass Millionen Leser die himmelsschreiende Verzerrung dessen, was in Wirklichkeit gut ist, nicht bemerken. Im Hinblick auf die ungeheuerlichen Verbrechen der boshaften Gestalten sind die „Vergehungen“ der besseren nicht so bemerkbar. Rowling schuf solch abscheuliche Gestalten, dass im Vergleich mit diesen die unmoralischen Handlungen Harrys und anderer „positiver“ Gestalten als edel und wohlwollend aussehen. Dadurch werden Harry Potter und seine Freunde als „gut“ aufgefasst.
Rowling hat die rhetorische Frage: „Wie kann man das Böse gut machen?“, wie folgt beantwortet: „Man muss die Aufmerksamkeit auf noch mehr Böses lenken, dann wird das weniger Böse als gut erscheinen.“ Dieser Trick ermöglichte Rowling die Grenze von Gut und Böse weit in das Gebiet des Bösen zu verschieben. Und darin liegt die ungeheure Gefahr ihrer Werke. Die Bibel sagt: „Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!“ (Jes. 5:20)
Die Werke von Rowling schaden den Gemütern der Kinder durch detaillierte Schilderung verschiedener Greuel, Abscheulichkeiten, schrecklicher Dämonen und Geister. Ihre negative Gestalten sind so stark, dass sie das Bewußtsein eines Kindes in eine unrealistische, schreckliche Welt versenken können.
In der Welt, die Joanne Rowling den Lesern anbietet, gibt es für Gott keinen Platz. Wenn Gottes Name in diesen Romanen auch genannt wird, so doch nur unnütz. Rowling bietet den Lesern eine Weltanschauung an, die aus der okkulten Sphäre kommt. Es ist eine Welt der Wirkungen von Geistern, Rache, Flüchen, Beschwörungen und Zauberei. Die Autorin flößt den Gedanken ein, dass der einfache Mensch vor ihnen hilflos ist. Schützen kann ihn nur Magie. Damit zeigen die Werke über Harry Potter direkt den Weg zum Okkultismus.

Im Lichte der Bibel

Ich denke, es sind genug Kommentare und Tatsachen über die Bücher von Joanne Rowling angeführt worden. Nun wollen wir sehen, was uns die Bibel über diese Werke sagt.
Das Wort Gottes verbietet strengstens jeden Kontakt mit der geistlichen Welt, ausgenommen die Gemeinschaft mit Gott durch den Heiligen Geist. Die Beschäftigung mit Magie ist eine schwere Sünde und ein Greuel vor Gott. In 5. Mose steht geschrieben:
„Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. Denn ein Greuel für den Herrn ist jeder, der diese Dinge tut. Und um dieser Greuel willen treibt der Herr, dein Gott, sie vor dir aus.“ (5.Mo. 18:10-12).
Die Bibel verbietet streng nicht nur Ausübungen von Magie und anderen satanischen Dingen, sondern auch das Suchen nach Hilfe bei Menschen, die in okkulte Praktiken verwickelt sind.
Im Lichte dieser Gottesworte stehen die Bücher von Joanne Rowling als äußerst gefährlich da. Wir müssen die Menschen warnen wegen der Gefahr, die diese Bücher in sich bergen. Wir müssen erkennen, dass hinter dem Ganzen geistliche Mächte des Teufels stehen. Deswegen muss auch der Kampf mit ihnen vor allem mit Gebet und der Verkündigung göttlicher Wahrheiten geführt werden.
Das Interesse an den Büchern von Joanne Rowling ist nur ein Teil eines ernstlichen Problems unserer Tage. Der Atheismus, der einen festen Stand im 20. Jahrhundert hatte, bricht zusammen. Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen sich zu Gott gewandt haben. Im Gegenteil, man kann in der Welt eine Rückkehr zu den heidnischen Traditionen und dem Okkultismus beobachten.
Nun kann die Frage auftauchen: „Warum ist das so?“ Dazu gibt es mehrere Antworten.
Erstens, daran erkennt man den Geist der letzten Zeit. In 2.Thes. steht geschrieben: „Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft; ihn, dessen Ankunft gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“ (2.Thes. 2:7-12).
Die Menschen haben die Frohe Botschaft verworfen und haben sich zu den Lügen gekehrt, die ihnen der Teufel glaubhaft gemacht hat.
Zweitens, orientieren sich die Leute heute an schnellen Ergebnissen. Das Christentum bietet Gemeinschaft mit Gott durch den Glauben; dabei mag der Mensch auch keine Emotionen oder Empfindungen erleben. Die Antworten auf die Gebete folgen auch nicht immer schnell. Christi Nachfolge fordert Selbstdisziplin und Gehorsam Gott gegenüber. Das alles gefällt unseren Zeitgenossen nicht. Und deswegen wählen viele von ihnen den Okkultismus, der schnelle Ergebnisse, Kraft, Vergnügungen verspricht – und das ohne jede moralische Verpflichtung. Die Leute schlucken diesen Köder des Teufels und kommen in grauenhafte Netze, woraus es nicht leicht ist zu entkommen.
Drittens würde ich die Enttäuschung am Christentum nennen. Das heutige Christentum ist krank an Uneinigkeit und Trennungen. Die Gläubigen sind weltlich geworden und haben ihre geistliche Kraft verloren, sind kraftloses Salz geworden. In der Welt gibt es viele Probleme, aber die Christen können keine Antwort darauf geben. Und deswegen verliert das Christentum an Einfluss in der Welt.
Wir müssen den Ernst dieser Herausforderung, die die letzte Zeit an uns stellt, erkennen. Wir dürfen uns nicht mit dem Erkalten, dem geistlichen Schlaf und der Kraftlosigkeit zufriedengeben. Je mehr die Sünde sich verbreitet, um so mächtiger wirkt die Gnade Gottes. Und wir, Christen, müssen Kanäle der Kraft Gottes in dieser Welt sein.
Möge Gott uns darin segnen und uns vor jeglicher Art Übel und Verführung bewahren.
                  
(Übersetzung eines Artikels aus der russischen Zeitschrift
„Licht des Evangeliums“)