Einiges über meine Frau

Im Jahr 1974 zogen wir aus Kamenka nach Zelinograd. Auch hier wurde die Gemeinde registriert. Hier half ich den jungen Brüdern im Dienst an Wort. Die Gemeinde bestand in der Mehrzahl aus Kindern gläubiger Eltern aus unserem Dorf Kamenka. Da es auf dem Dorf mit Arbeitsstellen nicht gut aussah, zogen sie in die Stadt, um sich dort Arbeit zu suchen.

Wir wohnten in Zelinograd, aber unsere Heimat blieb doch Kamenka. Der Ort ist uns mit den Jahren einfach ans Herz gewachsen. Wenn wir zurückblicken, dann denken wir daran, wie viel wir uns mühen mussten, bis wir eine gesunde Gemeinschaft hatten. Meine Frau hat auch viel dazu beigetragen, dass es mit der Versammlung vorwärtsging. Sie war musikalisch begabt und konnte Fußharmonium und Gitarre spielen. Sie hatte eine gute Sopranstimme und konnte auch gut nach Noten singen. So dauerte es nicht lange, wenn sie ein neues Lied mit Noten bekam, bis sie es dann im Gottesdienst sang.

Wie schon gesagt, waren bei uns in der Versammlung zwei Liederbücher „Evangeliums-Klänge“. Aber singen konnten wir nur ganz wenige Lieder. So hat sie immer daraus Lieder gewählt und eingeübt. Wir hatten keine bestimmten Singstunden, aber an den Abenden kamen einige bei uns zuhause zusammen. Oft waren es nur Kinder oder Geschwister, mit denen eine kleine Unterhaltung stattfand. Diese Zeit hat unsere Mutter immer genutzt, um Lieder zu einzuüben. Der Gesang hat ihr Freude gemacht. Gut können wir uns erinnern, wie wir die Lieder einübten: „Öffnet weit die Lobestore“, „Zwei Hände wollen heute sich“, „Gott segne euch“, die bei der Trauung gesungen wurden. In den späteren Jahren konnten wir alle Lieder aus der „Evangeliums-Klänge“ singen. Der Gesang war sehr anziehend und auch segensreich.

Aber sie konnte auch nicht immer bei uns bleiben. Am 24.02.1986 verstarb sie in Zelinograd im Alter von 76 Jahren. Die Brüder J. Scharton und Hauser haben den Trauergottesdienst geleitet. 1988 zog ich wieder nach Kamenka zu meinem ältesten Sohn.