Ratschläge eines Betroffenen

John Pinkeviech, Jahrgang 1975 hatte sich mit 14 Jahren während einer Evangelisation bekehrt. Jahre später fing er an, „geistliche Zufriedenheit“ in der charismatischen Bewegung zu suchen. Das Zungenreden wurde dabei für ihn ein einschneidendes Erlebnis. Obwohl er im Laufe der Zeit immer deutlicher sah, dass viele Dinge in seinem neuen Glauben überhaupt nicht stimmten, fiel es ihm schwer, sich davon zu lösen. Grund dafür waren einerseits die Hochgefühle, die er immer wieder, wenn auch nur flüchtig, in diesem charismatischen Kontext erlebte. Das schuf eine Art der emotionalen Abhängigkeit. Andererseits machte er auch immer wieder sonderbare Erlebnisse, die die Richtigkeit seines charismatischen Weges zu bestätigen schienen.

Dennoch führte Gottes Gnade ihn zurück zu einem Glauben, der nur auf Gottes Wort gegründet ist, nicht auf Gefühlen, Erlebnissen und anderen Zusätzen.

Er fing an, alle seine charismatischen Erlebnisse ehrlich anhand der Schrift zu analysieren. Gott fing an, ihm sein Wort zu öffnen und ihm wurde klar, dass nur Gottes Wort die einzig maßgebende Richtlinie für ihn sein konnte. Als ihm diese Wahrheit aufging, tat er Buße über seine Vergangenheit und bekehrte sich von ganzem Herzen zu dem Herrn. Aus seinen Erfahrungen heraus, formulierte er drei wesentliche Bedingungen, um den charismatischen Irrweg zu erkennen und davor bewahrt zu bleiben [18]:

1. Die Schrift als einzige Autorität: Wir müssen die ganze Schrift studieren und erforschen. Nicht die komplizierten Erfindungen der Ausleger, sondern die Schrift weist uns den Weg. Niemand kann uns den göttlichen Weg besser zeigen als Gott und  er tut es durch sein Wort. Darum müssen wir dem Beispiel der Gläubigen zu Beröa folgen, indem wir alles, was wir hören, nach der Schrift prüfen und uns so die Irrtümer ersparen. Dazu gehört auch, dass wir die Schrift im Kontext erforschen und nichts aus dem Zusammenhang herausreißen. Die Kernfrage lautet: Was lehrt die ganze Schrift ?

2. Ehrlichkeit: Wir müssen ehrlich sein mit uns selbst. Wir dürfen nicht unsere Wünsche mit der Wirklichkeit verwechseln. Wenn wir ehrlich sind zu uns selbst und zu allem was die Schrift sagt, haben wir die Möglichkeit zu erkennen, wo die Wahrheit ist und wo der Irrtum liegt.

3. Der gesunde Menschenverstand: Wir dürfen uns nicht erlauben, dumm und unvernünftig zu handeln. Der Verstand wurde uns gegeben, damit wir mit seiner Hilfe Gemeinschaft mit Gott haben können. Gott gab uns die Begriffe der Logik, damit wir durch sie die Wahrheit seines Wortes begreifen. Die Bibel spricht oft von der Notwendigkeit, einen Verstand zu haben, der unter dem Einfluss des Wortes Gottes steht. Gottes Wort lehrt uns an keiner Stelle, sich den Gefühlen anzuvertrauen. Im Gegensatz dazu, versucht der Teufel, unseren Verstand zu verdunkeln. Darin besteht auch die Gefahr der ekstatischen Erlebnisse. Auf dem ersten Blick scheinen sie geistlich zu sein, aber letztlich stumpfen sie unsere Fähigkeit ab, vernünftig zu denken.

Das sind drei Ratschläge eines Betroffenen, gewonnen aus eigener Erfahrung.