Wie sollen sie dies bezeugen?

Durch Wort und persönliches Vorbild bei jeder Gelegenheit mit Worten, hauptsächlich jedoch mit dem Leben. Christen dürfen nicht schweigen, sie sollen strafen, zurechtweisen, ermahnen mit aller Langmut und Lehre (2.Tim. 4:2). Aber ihren stärksten Einfluss als Zeugen nehmen sie durch ihr persönliches Vorbild.

Taten sprechen lauter als Worte“. Wo aber Worte und lebender Beweis zusammenkommen, hinterlassen sie den tiefsten Eindruck. Darum sollen sie in ihrem Alltag so leben und reden, dass man ihnen abspürt, dass sie tatsächlich der Bibel glauben.

  1. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass sie wirklich glauben, dass die Seele unsterblich ist. Der Tod ist nicht das Ende ihres Daseins, sondern der Zutritt zu einer unveränderlichen ewigen Existenz. Worte ohne persönliches Beispiel werden hier nichts nützen. Alle Argumente dieser Welt werden die Menschheit nicht davon überzeugen können, dass du dies glaubst, wenn du nicht wirklich so lebst, wie du glaubst. Deine Beweisführung mag makellos sein, aber wenn du nicht entsprechend lebst, werden deine Taten deine Worte Lügen strafen. Und so bewirkt dein Zeugnis genau das Gegenteil.

  2. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass die Dinge dieser Welt vergänglich und unbefriedigend sind. Dass uns dies nicht gelingt, ist das große Hindernis auf dem Weg zur Errettung der Menschheit. Nirgends ist das Zeugnis der Kinder Gottes so wichtig. Die Menschen sind so von ihren Sinnen geprägt (von dem, was sie sehen, hören, fühlen usw.) und so unentwegt mit diesen Dingen beschäftigt, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht an die Ewigkeit denken. Ein kleiner Gegenstand, den man nahe ans Auge hält, kann den ganzen Ozean verdecken. Die Dinge dieser Welt erscheinen ihrem Verstand derart vergrößert, dass sie alles andere einfach übersehen.

Gerade dieser Punkt muss praktisch bewiesen werden, und nicht zuletzt deshalb behält Gott die Christen in der Welt. Aber wirkt es nicht äußerst lächerlich, wenn sie mit den Lippen bekennen, dass dieses Erdenleben vergänglich ist, dass seine Freuden unbefriedigend und hohl sind, während ihr Besitz, Lebensstil und täglicher Wandel jedem das genaue Gegenteil beweisen? Wer soll dann ihren Worten glauben?

  1. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass der christliche Glaube erfülltes Leben bringt. Christen sind aufgerufen, durch ihren Wandel zu zeigen, dass sie tatsächlich Erfüllung und Freude darin finden, Jesus zu dienen. Sie sollen so leben, als sei diese Welt nicht ihre Heimat. Sie sind davon überzeugt, dass der Himmel Wirklichkeit ist, und sie erwarten, dort für immer zu leben. Was aber, wenn sie mit ihrem Leben den Beweis erbringen, dass sie nicht zufrieden sein können, ohne vollen Anteil an dieser Welt zu nehmen; dass sie viel lieber auf Erden glücklich sein möchten als in den Himmel zu gehen?

  2. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass Sünder schuldig sind, und dass die Hölle eine Realität ist. Christen stehen unter der heiligen Verpflichtung, die Sünder ernstlich auf ihren schrecklichen Zustand hinzuweisen und sie zu ermahnen, dem kommenden Zorn zu entfliehen und das ewige Leben zu ergreifen. Aber jeder weiß, dass es darauf ankommt, wie man etwas sagt. Sünder werden oft erst dadurch, wie man etwas sagt, im Innersten getroffen und überführt. Es kann dir jemand sagen, dass dein Haus brennt, und er sagt es so, dass du es überhaupt nicht ernst nimmst – dann bist du der festen Meinung, dass es nicht dein Haus ist, das brennt.

Wenn ein Christ so lebt, dass er keinerlei Mitgefühl mit den Sündern um sich her zeigt, wenn sein Verhalten nicht den Ernst der Sache zum Ausdruck bringt, wie sollen sie ihm dann glauben, dass er es aufrichtig meint? Frau, wenn du deinem unbekehrten Mann leichthin und mit einem Augenzwinkern sagst: „Mein Lieber, du bist auf dem Weg zur Hölle“, wird er dir das glauben? Wenn deine Lebensart leicht und sorglos ist, zeigst du ihm, dass du entweder nicht glaubst, dass es eine Hölle gibt, oder dass du möchtest, dass er dorthin kommt!

  1. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass der Herr Jesus Christus die Sünder liebt. Sei ein Zeuge für die Realität der Liebe Christi durch die Achtung, die du seiner Wahrheit, seiner Ehre, seinem Königreich entgegenbringst. Handle aus dem Glauben, dass er für die Sünden der ganzen Welt starb. Man soll dir abspüren, dass es dir ein Schmerz ist, wenn die Sünder das angebotene Heil mit Füßen treten. Dies ist der einzig richtige Weg, wie du den Sündern die Liebe Christi großmachen kannst.

Stattdessen erwecken Christen bei den Sündern oft den Eindruck, als sei der Herr Jesus Christus zu barmherzig, als dass sie von ihm etwas zu fürchten hätten. Ich habe mit Erstaunen gesehen, dass eine bestimmte Gruppe von Christen von ihren Predigern verlangt, immer nur über die Liebe Christi zu predigen. Wenn aber ein Prediger die Christen eindringlich ermahnt, heilig zu sein und für den Herrn zu arbeiten, tun sie dies als Gesetzlichkeit“ ab. Sie sagen, sie wollen „Evangelium“ hören.

  1. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass Heiligung notwendig ist, um in den Himmel zu kommen. Nur darüber zu reden wird nichts nützen – wir müssen heilig leben. Die Vorstellung, dass wir „auf Erden nicht vollkommen sein können“, besteht schon so lange, dass viele Christen nicht einmal mehr mit Ernst danach streben, ein Leben ohne Sünde zu führen. Sie lassen sich mit dem Strom treiben. Sie leben in einer liederlichen, sündhaften, unglücklichen und gräulichen Weise, worüber zweifellos der Teufel am meisten lacht, weil dies von allen Wegen zur Hölle der sicherste ist.

  2. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass ein Leben der Selbstverleugnung ohne Anpassung an die Welt nötig ist. Das wird die machtvollste Predigt abgeben eine Predigt, die den Sündern den großen Unterschied zwischen ihnen und echten Nachfolgern Christi zeigt. Viele Christen meinen, dass die Menschen das Evangelium schneller annehmen, wenn die Christen ihre Lebensweise an die Gesinnung der Welt anpassen. Nichts ist weiter entfernt von der Wahrheit als dies. Aber es ist die Denkweise der fleischlichen und weltlichen Christen“. Und sie geben sich viel Mühe, die Leute nicht mit der Strenge und Heiligkeit des Evangeliums vor den Kopf zu stoßen.

Sie begründen es damit, dass man die Leute mit einer so hohen Forderung nach Umkehr und Lebensänderung alle vertreiben würde! Das scheint zunächst einleuchtend, aber es ist nicht wahr. Lass sogenannte Christen weiterhin in solch laxer, oberflächlicher Haltung in den Tag hineinleben, und die Sünder werden sagen: „Ich bin doch ganz in Ordnung, Gott kann mich unmöglich in die Hölle schicken wegen der paar Unterschiede zwischen mir und diesen Christen“. Nein, der einzig richtige und der Wahrheit entsprechende Weg ist es, das Christsein und die Gesinnung der Welt in krassem Gegensatz darzustellen, sonst wirst du nie einem Sünder die Notwendigkeit zur Umkehr klarmachen können. Wenn Christen versuchen, ihren Glauben der Gesinnung der Welt anzupassen, machen sie die Rettung der Welt unmöglich.

  1. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass sie ein Zeugnis sein sollen durch ihre Sanftmut, Demut und eine Gesinnung, die des Herrn würdig ist. Das Volk Gottes sollte immer die Wesensart ausstrahlen, die der Sohn Gottes hatte, „welcher nicht widerschalt, als er gescholten wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet“ (1.Petr. 2:23). Wenn sich jemand Christ nennt und reizbar ist, keine Beleidigung hinnehmen kann, allzu schnell in Wut gerät oder mit denselben Mitteln zurückschlägt wie die Welt, wie sollen da die Leute glauben können, dass Veränderung des Herzens möglich ist? Solch ein Mensch widerspricht doch offensichtlich dem Evangelium! Aber nichts macht einen tieferen Eindruck auf den Sünder, und nichts drückt härter auf sein Gewissen, als wenn er sieht, dass ein Christ wahrhaft christusähnlich lebt und Beleidigungen mit der Wehrlosigkeit eines Lammes erträgt. Das trifft wie ein zweischneidig Schwert!

  2. Nachfolger Jesu sollen mit ihrem Leben beweisen, dass ein Christ absolut wahrhaftig sein muss. Das gilt für jeden Lebensbereich. Die bestehende Unehrlichkeit in der Gemeinde Jesu ist zum Fluch für die Welt geworden.

Wenn du durch dein Leben andere Menschen positiv zum Glauben hin beeinflussen möchtest, musst du ehrlich sein, absolut ehrlich, im Geschäft, in der Politik, in allem, was du tust. Was werden die Ungläubigen über deinen Glauben denken, wenn du dich mit ihnen für eine Sache zusammentust, in der sie bewusst eine schmutzige Rolle spielen? Es wird für sie feststehen, dass du ein Heuchler bist!