Lehrt die Bibel Einheit unter den Gläubigen?

Ja. „Heiliger Vater, erhalte die, welche du mir gegeben hast, in deinem Namen, dass sie eins seien gleichwie wir. Solange ich bei ihnen war in der Welt, erhielt ich sie in deinem Namen“ (Joh. 17,11).

„Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen, und du in mir, auf dass sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebst hast“ (Joh. 17,20-23).

„Ich ermahne euch aber, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einerlei Rede führt und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr zusammenhaltet in demselben Sinn und in derselben Meinung“ (1.Kor. 1,10).

„... denn ihr seid alle einer in Christus Jesus“ (Gal. 3,28).

„Wandelt nun würdig dem Evangeliums Christi, damit, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, von euch höre, dass ihr in einem Geiste steht und mit einer Seele mitkämpft für den Glauben des Evangeliums“ (Phil. 1,27).

„... so erfüllet meine Freude, dass ihr eines Sinnes seid, die gleiche Liebe habt und einmütig auf eines bedacht seid“(Phil. 2, 2).

„Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr gleichgesinnt seid untereinander, Jesus Christus gemäß, auf dass ihr einmütig mit einem Munde Gott und den Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht“ (Röm. 15,5-6).

„Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele“ (Apg. 4,32).

Kann jemand dieses Bild betrachten, ohne den entsetzlichen Unterschied zwischen der Gemeinde Gottes und dem dunklen Bild heutiger Sektenverwirrung zu sehen? Sind die Glieder der verschiedenen Sekten in gleicher Weise füreinander besorgt? Siehe, sie sind nicht eines Sinnes, nicht eines Urteils, nicht eins in der Benennung, im Glaubensbekenntnis, sie sind nicht eines Herzens, noch einer Seele, noch eines Geistes, noch weniger eines Glaubens, sie haben nicht einen Mund, noch reden sie dasselbe. Nie sind sie einig, ausgenommen im Widerspruch gegen wahres biblisches Heil. Wie Gott die Erbauer des Turms zu Babel verwirrte, dass sie uneins und verschiedener Sprache wurden, so sandte er auch seine Zornesblitze auf Rom, die Mutter der Huren, und schlug von ihr hunderte Bruchstücke ab, von denen jedes seine eigene Mundart in seinem protestantischen Glaubensbekenntnis redet.

Die Gemeinde, wenn sie mit dem menschlichen Leib ver­glichen wird, soll nur einen Mund haben, was vollkommene Harmonie in allem bedeutet. Wenn wir zugeben würden, dass die Unmenge Sekten „die Gemeinde“ darstellten, dann wäre ein Ungeheuer mit hunderten Mäulern, von denen eines gegen das andere redete, notwendig, um die Gemeinde sinnbildlich darzustellen. Weil aber der Leib Christi nur einen Mund hat, der dieselben Dinge redet, so ist es klar am Tage, dass das verworrene Kauderwelsch der Sektensprachen nicht die Sprache seiner Gemeinde ist.