Vor meines Herzens König

Vor meines Herzens König

Leg eine Gab ich hin,

Und ist’s auch arm und wenig,

Ich weiß, es freut doch ihn.

Es ist mein eigner Wille;

Den geb ich in den Tod,

Auf dass mich ganz erfülle

Dein Wille, Herr, mein Gott.

 

Ich brauche nicht zu zagen

In banger Ahnung Schmerz,

Nein, freudig will ich’s wagen,

Zu fallen an sein Herz!

Der für mich gab sein Leben,

Mich wusch mit seinem Blut,

Wird er nicht alles geben,

Was heilsam ist und gut?

 

Ich weiß, dass sein Erbarmen

Ganz unaussprechlich ist,

Dass er den ärmsten Armen

In Liebe fest umschließt.

Ich weiß, sein Liebeswille

Ist meine Heil’gung nur;

Drum will ich bleiben stille

Und folgen seiner Spur.

 

Will auch nicht ängstlich flehen:

„Herr, gib mir das und dies!“

O nein, was er ersehen,

Das ich mir auch erkies.

Ist auch der Weg verborgen,

Der heim mich führen soll,

Bin dennoch ohne Sorgen:

Den Führer kenn ich wohl.

 

Ja, wohl! Er blickt hernieder

Auf mich, sein schwaches Kind.

Zu ihm schau ich auch wieder

Und Kraft und Frieden find.

Ich lege meine Hände

In seine starke Hand

Und weiß, er führt am Ende

Mich heim ins Vaterland.