Menschen des Wohlgefallens

Henoch wandelte mit Gott. Er hielt gleichen Schritt mit ihm, darum bekam er das Zeugnis, dass er Gott gefallen habe (Hebr. 11:5). Menschen, die mit Gott wandeln, bekommen das Zeugnis, dass Gott an ihnen Wohlgefallen hat. Hast du dieses Zeugnis, liebe Seele? Du musst es haben! Du kannst es haben! Es ist doch eigentlich traurig, wenn Kinder Gottes immer wieder bekennen müssen, dass der Herr mit ihnen unzufrieden ist, dass sie seinen Geist betrübt haben. Das kann doch unmöglich der richtige, normale Zustand eines Gläubigen sein! Es heißt doch in Jesaja 53:11: „Darum, dass seine Seele gearbeitet hat, wird er seine Lust sehen“. Das ist der Zweck der Blutsarbeit von Gethsemane und Golgatha. Der Herr will seine Lust an uns haben. Konnte er das an dir? War nicht dein Leben oft ein Betrüben des Heiligen Geistes? O, dann kann sein Auge nicht mit Wohlgefallen auf dir ruhen.

Es gab in meinem Leben eine Zeit, wo Gott mir klarmachte, dass mein Leben eine große Schande war. Ich war schon eine Reihe von Jahren bekehrt. Ich war auch gesegnet in meinem Dienst für den Herrn und doch wurde mir klar, dass mein Leben eine große Schande sei, weil ich dem Heiligen Geist oft ungehorsam war. Wie oft war ich eigene Wege gegangen. Wie oft habe ich meine eigene Ehre gesucht, anstatt nur auf seine Ehre bedacht zu sein. Das wurde mir klar. Es war mir eine tiefe Demütigung; aber nun preise ich Gott dafür! Und ich möchte wünschen, liebe Seele, dass du dich auch einmal gründlich prüfen möchtest im Lichte des Wortes Gottes, ob vielleicht auch dein Leben von der Bekehrung an eine große Schande war. Erst dann gibt es das „Henoch-Zeugnis” des göttlichen Wohlgefallens, wenn wir gründlich bankrott geworden sind in uns selber, nichts mehr von uns selber halten und von uns erwarten.

Wie bekommt man dieses Zeugnis des göttlichen Wohlgefallens? Es hat einen Menschen gegeben, der das Wohlgefallen Gottes von Anfang bis zum Ende seines Lebens hatte: Jesus. Als er in den Jordan stieg, um sich taufen zu lassen, tat sich der Himmel über ihm auf und er bekam dieses Zeugnis: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Und ebenso bekam er das Zeugnis bei der Verklärung. Er lebte ein Leben des Wohlgefallens. Willst du diesem Menschen des Wohlgefallens nicht dein ganzes Herz und Leben geben, mit allem was du bist und hast? Es ist ein großer Unterschied, ob man sagt: „Ich habe Jesus“ oder „Jesus hat mich“. Wenn man Jesus hat, dann kann man neben ihm noch allerlei anderes haben. Und es gibt in der Tat viele Gläubige, die haben eben noch Raum für dies und jenes, vor allem für das eigene Ich.

Wenn es aber so heißt: „Jesus hat mich“, dann ist für andere Dinge kein Raum, dann hat Jesus das Verfügungsrecht über meine Zeit, über meine Kraft, über meine Ehre, über mein Gebet – über alles. Dann bin ich nichts anderes als sein Werkzeug, das noch so ungeeignet und ungeschickt sein mag – es kommt nur darauf an, dass es in die rechte Hand kommt. Der Eselkinnbacken, den Simson fand, war auch ein sehr ungeeignetes Werkzeug. Aber als Simson ihn in die Hand nahm, wurde es eine gefährliche Waffe, mit der er die Philister zu Boden schlug. Wenn Jesus dich in die Hand bekommt, wenn er Besitz von dir ergreift, wenn er in deinem Herzen lebt, wie Paulus in Galater 2:20 sagt: „Christus lebt in mir,“ dann wird er dein ganzes Leben in all seinen Beziehungen regieren. Wenn Christus dein Leben ist (Philipper 1:21), dann wirst du ein Mensch des Wohlgefallens. Schon in der Weihnacht ist davon die Rede gewesen, als die Engel sangen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ (Lk. 2:14).

Wer sich dem Friedensfürst öffnet, wer ihm sein Herz und Leben übergibt, der wird ein Mensch des Wohlgefallens. Willst du es nicht werden? Gib dich ihm hin, vertraue dich ihm an, dass er dich bewahrt, bewacht, beschützt und beschirmt. Und er macht aus dir einen Menschen des Wohlgefallens. Du bekommst das Zeugnis, dass du Gott gefällst. O, wie sehnt sich Gott danach, dir dieses Zeugnis zu geben!