Unsere Zeit gehört Gott

Das ist eine sehr wichtige Wahrheit, die man gründlich lernen muss, wenn man einen göttlichen Wandel führen will: Unsere Zeit gehört Gott! Dann können wir damit nicht machen, was wir wollen, sondern was Gott will. Dann sind wir ihm für die Verwendung unserer Zeit verantwortlich und Rechenschaft schuldig. Es handelt sich für Kinder Gottes gar nicht mehr nur um das Meiden von groben oder feinen Sünden. Damit sind Kinder Gottes fertig oder sie sollen damit fertig sein. Es handelt sich für sie um den Gehorsam, der bis ins Kleinste und Einzelne hineingeht. Wenn ich, zum Beispiel, mir einen Bienenstand anlegte, so täte ich damit Unrecht. Ich möchte nicht sagen, wer Bienen züchtet, der tut Sünde, keineswegs. Aber wenn ich meine Zeit damit zubrächte, dann würde ich Unrecht tun; ich darf meine Zeit nicht dazu verschwenden.

Jedes Kind Gottes muss wissen, wie es seine Zeit zu verwenden hat, denn die Zeit gehört nicht uns, sondern Gott. Und Gott hat Aufgaben und Aufträge für uns, die unsere Zeit ausfüllen. Wenn wir uns da selber Aufgaben suchen, dann bleiben die Aufgaben Gottes unausgeführt. Oder wenn wir beide Aufträge ausführen wollen, dann hetzen wir uns ab. Es gibt in unseren Tagen nervöse und abgearbeitete Gläubige. Ich fürchte, es kommt daher, dass sie noch nicht begriffen haben: Meine Zeit gehört Gott! Sie machen sich ein Programm, sie laden sich Arbeiten auf, die Gott ihnen nicht aufladen würde, weil es über ihre Kräfte geht. Und das Ende davon ist dann, dass sie zusammenbrechen. Der Herr hat zu seinen Jüngern auch das Wort gesagt: „Ruhet ein wenig“. So besorgt war er um sie, dass sie sich nicht überarbeiten. Aber mancher Knecht und Magd des Herrn arbeiten, bis sie zusammenbrechen. Hat der Herr ihnen so schwer aufgelegt? O nein! Sie haben sich selber so beladen oder sich von Menschen so beladen lassen. Geschwister, denkt daran, eure Zeit gehört dem Herrn! Wollen uns auch nicht pflegen und schonen, dass wir vor Rücksicht auf unseren Körper schließlich zum Dienst ungeschickt werden. Aber es ist auch nicht des Herrn Wille, dass wir uns in ein paar Jahren aufarbeiten. Unsere Zeit gehört Gott.

Noch in einem anderen Sinn ist mir diese Wahrheit wichtig geworden. Viele sagen: „Es ist nicht möglich einen göttlichen Wandel zu führen, denn ich werde nicht durchhalten können.“ Wie kommt es, dass sie so verzagt sind? – Sie fassen die ganze vor ihnen liegende Zeit ins Auge. Sie denken etwa, dass sie noch 20 oder 30 Jahre zu leben hätten und da sagen sie: „Eine so lange Zeit treu zu sein und mit Gott in Gemeinschaft zu leben, das bringe ich nicht fertig.“ Das brauchst du auch nicht, liebe Seele. Kannst du es dem Herrn zutrauen, dass er dich jetzt eine einzige Stunde bewahrt? Und wenn diese Stunde um ist, kannst du ihm dann wieder für eine vertrauen? Nun sieh, dein ganzes Leben, so lang oder kurz es ist, besteht aus lauter einzelnen Stunden. Du brauchst ihm nicht für das nächste Jahr zu vertrauen, du brauchst ihm ja nur für die gegenwärtige Stunde vertrauen! Sieh, so musst du dir den Tag in so kleine Stückchen einteilen. Und jedes dieser Stückchen übergibst du dann dem Herrn, seiner Leitung und Bewahrung.

Wir müssen und dürfen Augenblicksmenschen werden, die Augenblick um Augenblick sich von Gott abhängig machen. Er hat ja versprochen: „Ich will dich mit meinen Augen leiten“ (Ps. 32:8). Sollte er es nicht halten? Du musst es nur begreifen, dass es sich heute noch gar nicht um übermorgen und nächste Woche handelt, sondern es handelt sich nur um heute. Und heute ist der Herr bereit dich zu bewahren. Heute ist er im Stande dich durchzubringen. Mache dir keine Sorgen um den morgigen Tag. Blick heute zum Herrn auf und sage ihm: „Stunde um Stunde bin ich dein!“ Und wenn der morgige Tag Gegenwart geworden ist, dann ist Jesus auch wieder da: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“ Halleluja!