Hypnose

Daß die Hypnose nicht so harmlos ist, wie vielfach angenommen wird, das beweist auch der folgende Brief.
»Durch die Unterernährung in den Kriegsjahren wurde ich von einer großen Nerven- und Körperschwäche befallen, die mich hinderte, meinem Beruf wie bisher nachzugehen. Nach verschiedenen erfolglosen ärztlichen Beratungen begab ich mich in die Klinik eines Nervenarztes, ohne mich vorher weiter nach seiner Methode zu erkundigen. Man ist ja als Kranker viel weniger umsichtig als im gesunden Zustand, und der Arzt war ein älterer, menschenfreundlicher, vertrauenerweckender Herr, der mir ganz sympathisch war und mein Leiden recht gut verstand.
Er trat am ersten Tage an mein Bett und bat mich, ihm recht fest in die Augen zu sehen. Dann stellte er meinen rechten Arm bis zum Ellenbogen aufrecht und begann ungefähr folgendes Selbstgespräch: »Sie sehen mich an und ein beruhigendes Gefühl durchströmt Ihren Körper, Sie werden ganz stille und müde, und wenn ich jetzt meine Hand auf Ihre Stirn lege, so schlafen Sie. Das Schwitzen muß aufhören, Sie fühlen sich ganz wohl und werden wieder kräftig. Sie versuchen, die Hand herunterzulegen, aber es gelingt Ihnen nicht. Sie schlafen ganz fest.«  Ich mußte innerlich lachen über diese Worte, denn ich war genauso wach wie sonst, ich fühlte mich gar nicht wohler, und ich hätte die Hand sehr gut herunterlegen können, wenn ich gewollt hätte.
Von der zweiten Behandlung an bekam ich jedesmal um vier Uhr morgens böse, mein ganzes Innere erschreckende Träume. Einmal empfand ich, zur selben Zeit wachend, obwohl alles im Zimmer ganz friedlich war, ein solches Grauen, als ob Höllengeister um mich herum wären.
Der Arzt erklärte mir diese Zustände als eine Krise meiner Krankheit, die sich infolge seiner Behandlung zeige und bald vorübergehen werde. Allerdings, so meinte er, andere Kranke merkten davon kaum etwas. Ich konnte mich mit dieser Erklärung nicht beruhigen, ich fürchtete mich vor jedem neuen Morgen und flehte zu Gott, er möge mir Licht geben, was das alles zu bedeuten habe und was werden solle. Ich sagte ihm, daß ich willig und völlig nur ihm angehören und dienen wolle, er möge mich vor allem Bösen bewahren. Auch vor der Behandlung war mir immer der Gebetsseufzer um gnädigen Schutz aus dem Herzen gekommen, ebenso konnte ich oft mitten in den beängstigenden Träumen rufen: »Herr Jesu, hilf mir!« oder »Jesus ist da!«, worauf dann der Spuk allmählich wich und ich wach wurde. Ja, Gott hielt seine Gnadenhand über mir und sehr bald wurde mir auch folgende Klarheit:
Du hast bei deiner Bekehrung Gott deinen freien Willen hingegeben und ihm untergeordnet, jetzt will ein Mensch, der ohne Gott lebt, denselben Willen unter seinen Einfluß bringen und beherrschen - das läßt Gott nicht zu und will dir zeigen durch alle Schrecken, unter was für Mächte du kommst, wenn du nicht dieser fremden Beeinflussung ein Ende machst. - Wie atmete ich dankbar auf über dies Licht. In aller Schwachheit konnte ich dann dem Arzt meinen Glaubensstandpunkt und die schädliche Wirkung seiner Behandlung erklären. Er hörte mir gütig lächelnd zu, konnte meinen Gedankengang natürlich nicht verstehen. Er suchte mich zu halten und zu täuschen, indem er seine Behandlung für rein äußerlich erklärte. Aber ich fühlte, daß das nicht stimmte, und entschloß mich kurzerhand, nachdem ich noch eine Freundin, die bewußt im Glauben an Christus steht, um Rat gefragt hatte, die Klinik zu verlassen.«
Recht so! Gott hat uns unsern freien Willen nicht dazu gegeben, daß wir ihn einem Menschen ausliefern, von dem wir gar nicht wissen, wie und in wessen Diensten er diese Macht über uns gebrauchen wird. Es bleibt für Gotteskinder dabei: »Mein Wille gehört meinem Gott, ich traue auf Jesum allein.«
Was den Spiritismus und seine Folgen angeht, so berichtet darüber ein Brief aus Berlin folgendes:
»Auf dem Gebiet des Spiritismus hat Herr V. die Erfahrung machen müssen, daß ein Geist, der sich für seine verstorbene Mutter oder Schwiegermutter ausgab, ihn jahrelang belogen hat, was diese bei Lebzeiten nicht getan hätte. Die Folgen in der Familie V. waren schrecklich. Die Frau starb vorzeitig an einem unerklärlichen Leiden nach entsetzlichen Qualen. Sie hatte am ganzen Körper Brandmale, rötliche, schmerzhafte Druckstellen bekommen. Kein Arzt konnte helfen. - Das gleiche Leiden bekam ein Herr, der den Spiritismus erforschen wollte, um darüber Vorträge halten zu können.
Als ich das gleiche Leiden bei einer bekehrten Dame bemerkte, die völlig erschöpft davon zu Bett lag, fragte ich sie nach Zaubereisünden, und sie bekannte ihre Schuld auf diesem Gebiet. Ich verbrannte sofort alle Bücher dieser Art, die sie in ihrer Wohnung hatte. Nach Handauflegung und Gebet war sie sofort neu belebt und stand am andern Tage gesund auf, nachdem es vorher noch in ihrer Wohnung laut gespukt hatte.«
Wenn Spiritisten unter das Wort Gottes kommen - so hat dieser Bruder beobachtet-, dann fallen sie entweder sofort in tieferen Schlaf oder sie störten durch andauerndes Gähnen, oder aber bei Besessenheit offenbaren sich die Geister durch laute Zwischenrufe, durch Tobsuchtsanfälle, Zuckungen der Glieder. In einem Fall verlor ein junges Mädchen unter krankhaften Zuckungen für Stunden die Sprache. 

Es gibt Wahrsager, die durch Totenbeschwörung wahrsagen. Eine solche Wahrsagerin in Berlin hat ein Schild an ihrer Tür hängen mit Preisangabe für das Heraufbeschwören eines Geistes. In der Nähe von geisterfüllten Menschen offenbaren sich solche Menschen als Besessene durch Anfälle, durch starres Ansehen, durch Fliehen oder Ausspeien und Schlagen nach den Gläubigen. Wie töricht und gefährlich ist es doch zu sagen: Aber man muß eben alles kennenlernen! Ich meine, durch solche Geschichten sollte man sich warnen lassen. Doch immer wieder eilen die Menschen zu solchen Sitzungen, wie die Motten ums Licht fliegen, bis sie mit verbrannten Flügeln zu Boden fallen.
Wie sich der Teufel in einen Engel des Lichts zu verkleiden vermag, das zeigt der folgende Brief, der von okkulten Sitzungen und Zusammenkünften handelt, in denen Paulus, Luther und andere erschienen, um Mitteilungen an die Teilnehmer zu machen. »Das Merkwürdigste ist dabei, daß es sich in allen Stunden nur um eines dreht, und dieses eine ist - Jesus. Wie soll man sich da zurechtfinden? Sie bleiben dabei: Es ist das Werk des Heilands. Was soll man da tun? Ein sogenanntes Totenfragen nach biblischer Auffassung ist ausgeschlossen, weil die Besucher gar nicht wissen, wer sich einschaltet; manche Stunden meldet sich niemand trotz Gesang und Gebet. Jeder muß abwarten, was geschieht. Alle Anwesenden sind >gläubig<. Zweifler werden ersucht, lieber wegzubleiben. Alle stammen aus einfachen Arbeiterkreisen, das Medium ist eine Frau von siebzig Jahren, im gewöhnlichen Leben eine einfache Frau mit einfacher Redeweise. Es ist mir stets unerklärlich gewesen, wie sie imstande ist, eine gutgesetzte Rede nach Diktat niederschreiben zu lassen; eine solche Verstellungskunst kann ich ihr nicht zutrauen . . . Und nun eine Probe der niedergeschriebenen Diktate. (Ich gebe sie so wieder, wie sie mir vorliegen, mit den Satz- und Sprachfehlern. Daraus geht schon hervor, daß die Einfachheit des Mediums doch nicht ganz ausgeschaltet ist.): »Im Namen mein Gott, euer Heiland und Erlöser, kommt mein Geist euer Bruder Paulus. Höret! Es sind hier Seelen, die noch nicht die richtige Ansicht hier zu diesem Werk haben. Aber hütet euch, damit ihr nicht bei eurer falschen Ansicht lau und nachlässig werdet. Meine lieben Seelen: Schließt euch fest an Vater Jesu an, sonst verfallt ihr in Kleinmut. Denn, meine lieben Seelen, solange die Sonne des Glückes euch scheinet und alles nach eurem Wunsche geht, da seid ihr fröhlich und wohlgemut und freut euch des lieben Vaters. Wenn aber die Aussicht der Zukunft immer trüber wird und kein erquickender Lichtstrahl in dieses Dunkel fallen will, und nicht gleich die Hilfe in der Not erscheint, wie ihr es oft wünscht, dann fangt ihr an zu schwanken bei jedem Schritt, den ihr tun wollt, weil ihr das Schlimmste fürchtet. Darum, meine lieben Seelen, wenn euch auch manchmal die Nebel umgrauen, so sollt ihr stark sein im Vater Jesu und vorwärts schreiten, dem Licht entgegen. Gott zum Gruß! Auf Wiedersehen!«
Und das soll ein Paulus gesagt haben? Solche platten Trivialitäten soll er mitgeteilt haben, die sich jeder Mensch selbst sagen kann? Und er sollte von »Vater Jesu« geredet haben? Wer nur ein wenig biblisch zu denken gelernt hat, der weiß, daß es sich hier um eine ganz plumpe Täuschung handelt. Aber warum verwandelt sich denn der Teufel in so einen Lichtsengel und redet, als ob er Paulus wäre? Sehr einfach. So werden diese suchenden Seelen am besten abgebracht vom wirklichen und wahren Glaubensleben und vom einfachen und nüchternen Lesen des Wortes Gottes. Seit fünfzehn Jahren kommt dieser Kreis schon zusammen. Was hätten diese Leute tun können, wenn sie zum wirklichen Glauben gekommen wären, wenn sie einen wirklichen Dienst für Gott getan hätten! Davon hat sie nun der Teufel durch diesen frommen Betrug abgehalten.