Lichtstimmen

Ganz ähnliche Erfahrungen wie hier mit dieser okkulten Gemeinschaft macht man mit den Lorberianern, die auch ihre »Lichtstimmen« haben und die Bücher ihres »Vatermediums« Lorber weit über die »dünnen, dürftigen Hefte der Evangelien« stellen.
Jakob Lorber war ein Musiker in Graz, der in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts lebte. Eines Tages hörte er in seinem Innern, in der Nähe des Zwerchfells, eine diktierende Stimme. Er schrieb nach diesem Diktat ein Buch nach dem anderen, z. B. ein mehrbändiges Johannesevangelium, in dem in tagebuchartiger Weise Mitteilungen über jeden Tag des Lebens Jesu gemacht werden. Ich habe verschiedentlich versucht, dieses Werk, das ich besitze, zu lesen. Es war mir aber nicht möglich, der Ekel, der mich vor dieser Entweihung des Heiligen befiel, war zu groß. Und diese angeblichen Offenbarungen des »Vater Jesus« stellen die Lorberianer neben Jesaja und Jeremia! Aber jene waren Männer Gottes, voll des Heiligen Geistes, während Jakob Lorber nur ein Schreibmedium war.
Ein Bruder schreibt mir: »Der Teufel denkt auch an solche Weltkinder, die sich im Gewissen gedrungen fühlen, ein gottgefälliges Leben zu führen. Er gibt ihnen die Heiligungslehren der Theosophie. Noch mehr, er schenkte mir Augenblicke überirdischen Seligkeitsempfindens als Frucht schweren Selbstverleugnungskampfes. Freiheit, Erlösung ist das ernste, hohe Ziel eines aufrichtigen Theosophen. Ein Buch >Der Adept< und dann besonders die Neusalemsschriften aus Bietigheim (Lorbers Schriften) machten meine heilskundige Seele stockblind gegen das Evangelium von dem Gekreuzigten.
Bald machte ich Erfahrungen von Mediumismus, von Hellhören und kam durch okkultistische Literatur in Verbindung mit Hellsehern, Traum- und Karmaforschern, Spiritisten usw. Satans Anfang war die Verleitung zur Überlassung der Hand für schriftliche jenseitige Mitteilungen. Bald folgte dann der ganze Mensch nach. Ich wurde durch des Teufels List ein spiritistisches Medium der Dämonen, die fließend meine Zunge beherrschten und meinen Leib nach Belieben lähmen oder bewegen konnten. Ende 1920 brachte man mich unter dem Hohngelächter der Dämonen ins Irrenhaus. Mit meiner Selbsterlösungskraft war ich am Ende und kein Okkultist fand die Möglichkeit, mir nunmehr zu helfen. Das Furchtbarste trat ein: Satan im Herzen! Hohn gegen meine liebsten Verwandten und gegen den Namen Jesus machten mich zum Teufel. Ich erlitt geradezu Qualen der Hölle. Dämonen drängten mich von einem Verleugnungskampf zum andern, mit Selbstkasteiung bis zu schweren Wunden . . . Aus der Irrenanstalt konnte ich wieder entlassen werden, doch nun folgte schwere Lähmung, teilweise Erblindung, schwindsuchtähnliche Abmagerung und völlige Kraftlosigkeit. Der Himmel war mir verschlossen. Satan riet zum Selbstmord. Ich war feige und liebte trotz der täglichen Verzweiflungsqual das Leben.
Da führte mich in letzter Stunde die lebendige Gotteshand nach Teichwolframsdorf. Hier hörte ich von Gott. Ich geriet in neue knechtische Furcht im Blick auf meine gottwidrige Gebundenheit. Unterm Wort drang nach und nach in meine blinde Seele das Zeugnis von der Gerechtigkeit Jesu für die Ungerechten. Ich konnte endlich nicht mehr anders, ich mußte g l a u b e n. Unaussprechlich war der Jubel meines Herzens. Nur einen Namen konnte ich endlos preisen und anbeten, den Namen Jesus. Nun wußte ich: Er lebt! Bald gewann der Geist Gottes die Herrschaft über das Fleisch und die Dämonen. Das Blut und der Geist Jesu befreiten mich von schwerer Gebundenheit, gegen die ich solange ohne Erfolg gekämpft hatte. Der gelähmte Leib war in wenigen Wochen fast völlig gesund. Die Kraftlosigkeit wich und machte der alten Kraft Platz. Ein Weh erfüllt heute mein Herz für die Okkultisten, Theosophen, Spiritisten, Hellseher, Magnetopathen, Hypnotiseure, Karmaforscher und wie sie heißen mögen, und alle Menschen, die nicht das Heil in Jesus besitzen. Was für eine Ewigkeit erwartet sie unter der Obrigkeit Satans!
Noch heute stehe ich selbst in schweren Anfechtungen, in denen mich hin und wieder Teufel mit Fäusten schlagen. Doch meine Seele ist gerettet durch das teure Blut Jesu.«