Kein Verständnis für Gottes Wort

Auch das findet sich immer wieder in den Bekenntnissen, daß man kein Verständnis für das Wort Gottes hat, z. B. eine Frau in Württemberg, die auch erzählt, daß sie besprochen worden ist, schreibt: »Ich gehe schon etwa ein Jahr unter Gottes Wort. Ich suche immer frei zu werden, aber vergeblich. Ich könnte darüber viel schreiben, nur das eine will ich sagen: Ich hatte von der Stunde an, als ich unter Gottes Wort kam, etwas im Kopf. Wie ein Schatten war es immer vor meinen Augen. Es waren gewisse Schmerzen, die ich bis jetzt noch nicht verloren habe. Der Teufel hat mir auch lästernde Worte eingeblasen; ich wollte es mit aller Kraft vertreiben, aber vergeblich. Ich fragte dann meine Mutter, ob irgendein besonderer Grund vorliege, und sie sagte mir, daß ich öfter besprochen worden bin . . .«
Eine andere Frau klagt: »Es ist manchmal ein Zustand der Verzweiflung. Will ich auf den Gekreuzigten blicken, dann mahnt mich das Kreuz an meine Schuld und Sünde; daß Jesus um meinetwillen gekreuzigt ist, das drückt mich dann noch mehr. Freilich habe ich mich früher viel mit Sympathie und dergleichen befaßt, und ich glaube auch, daß möglicherweise ein Fluch dieser Art auf meinem Kind liegt, daß es deswegen so nervenleidend ist. Ich war vergangenes Jahr sehr an Gott irre geworden und verbittert. Da fragte mich Gott im Traum, ob ich willens sei, meinen Willen dranzugeben - und ich habe mit >Nein< geantwortet in meinem Trotz. Das quält mich bitter. Ob das vielleicht auch ein Grund zu meiner Schwermut ist? Ich fühle, wenn Gott nicht eingreift, daß ich unrettbar dem Abgrund entgegengehe und schließlich noch Hand an mich legen werde. Denn ich kann nicht mehr kämpfen und will's auch nicht, ich bin's müde. Ich habe schon zu viel durchgemacht . . .«