Befreiung von der Sünde

Ein Christenbekenner fragte mal einen Prediger, wie lange es dauere, bis ein Mensch nach seiner Bekehrung aufhören würde zu fluchen. Noch jemand verglich das Ablegen des sündigen Wesens mit einem Mann, der einen Wagen mit Holzstangen beladen hat und eine nach der anderen herauswerfe, bis der Wagen eines Tages leer ist. Die Bibel beschreibt uns einen ganz anderen Vorgang. Ein Mensch, der sich zu Gott bekehrt hat, wird sofort aufhören zu fluchen. Der gerettete Mensch verlässt seine Sünden sofort. Er muss es tun. Eine gründliche und biblische Sündenüberzeugung hält den Menschen vorläufig von der Sünde ab, während die Erlösung das sündige Leben ein für allemal beendet.

Erinnerst du dich an die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin? Erinnerst du dich auch daran, dass er ihr zum Schluss sagte: „Gehe hin und sündige nicht mehr“? (Joh. 8:11). In 2.Kor. 5:17 lesen wir: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“, und in Röm. 6:22: „Nun aber seid ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden“. Dann steht in 1.Joh. 3:9: „Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde“.

Deshalb, lieber Leser, befreie dich für immer von der Täuschung und dem Irrtum, dass ein Christ jeden Tag mehr oder weniger sündigen darf. Kann ein Lügner weiter lügen und doch wahrhaftig sein? Kann ein Dieb weiter stehlen und ehrlich sein? Kann ein Mensch sein hinterlistiges Wesen weiter treiben und aufrichtig sein? Kann ein Mensch Ehebruch begehen und dabei tugendhaft sein? Kann überhaupt ein Mensch mehr oder weniger sündigen und dabei ein Christ sein? Nein, niemals! Ein Mensch, der sündigt, ist ein Sünder; ein Kind Gottes sündigt nicht. Es ist höchst widersprüchlich, wenn behauptet wird, dass ein Christ sündigen und dabei trotzdem ein Christ bleiben kann.

Sicherlich besteht die Gefahr und die Möglichkeit, dass ein Christ aus seinem Gnadenstand fallen kann; aber wenn er fällt, ist er gefallen und ist dann nicht mehr das, was er vor dem Fall war. Wie es unvernünftig zu sagen wäre: „Ich bin nicht gefallen“, wenn man bereits im Straßenschmutz liegt, so unsinnig ist es auch zu sagen: „Ich bin noch ein Christ und stehe in der Gnade“, wenn man gesündigt hat.

Erlösung bedeutet Befreiung von der Sünde. Ein Christ hat Kraft, um die Sünde zu besiegen. Deshalb erstreben ja die Menschen die Erlösung, damit sie von ihren Sünden frei werden und Kraft bekommen, heilig und rein zu leben. Und genau das meint und bewirkt die Erlösung. Andernfalls würde sie ein Betrug, ein Unsinn, ein Scherz und eine ungeheure Täuschung für Seelen sein, die sich in Sünden quälen. In Röm. 6:22 lesen wir: „Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, dass ihr heilig werdet, das Ende aber das ewige Leben“; und in Tit. 2:11-12 steht geschrieben: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Lüsten, und besonnen, gerecht und gottselig leben in dieser Welt“. Und endlich lesen wir in Tit. 2:14, dass Jesus „sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken“. Aus all diesen Stellen sehen wir klar und deutlich, dass die Erlösung von der Sünde durch Jesus Christus eine herrliche Wirklichkeit ist, die uns durch das Evangelium angeboten wird.