Göttliche Leitung durch einen Traum

Die Zeit, die ich in der Internierung zubrachte, war mir zum Segen. Damals war ich im Alter von 28 bis 30 Jahren. Außer den beiden Brüdern und Predigern, die durch mich mit der Wahrheit bekannt wurden, und einem älteren russischen Prediger, hat sich damals so manche Seele bekehrt. So wurde diese Zeit für mich und andere zum großen Segen. Als dann die Zeit kam, dass ich wieder nach Hause konnte, war es mir nicht leicht, die Geschwister und das Werk zu verlassen.

Als die Zeit gekommen war, dass die Internierten wieder in die Heimat reisen konnten, waren alle Wege mit der Bahn versperrt, es blieb nur noch der Wasserweg offen. So versuchten es einige mit dem Kahn. Meine Absicht war, noch einige Wochen zu warten, um dann mit den Geschwistern und ihren Familien zurückzureisen. Da hatte ich in einer Nacht einen Traum. Es war so, als wäre ich in einem großen Raum. Da waren einige, die einen Kahn bauten. Dann kam ein Mann auf mich zu und sagte: „Gewisse Personen haben einen Kahn gebaut und wollen nun auf dem Wasserweg in die Heimat. Es ist alles bereit, es fehlt nur noch ein Mann. Komm und fahre mit!“

Allgemein gebe ich nicht viel auf Träume. Doch am nächsten Tag kam ein Bekannter und sagte zu mir genau dieselben Worte, die mir im Traum gesagt wurden. Darüber staunte ich, betete dann, sprach mit den Geschwistern und entschloss mich dann mitzufahren.

Unter vielen Strapazen, die ich hier im Einzelnen nicht beschreiben will, kam ich dann nach Hause. Später erfuhr ich, dass das die letzte Möglichkeit war herauszukommen. Die Geschwister, die noch dort blieben, mussten viel Not und Elend mitmachen und noch zwei Jahre bleiben. Viele starben. Durch diesen Traum hat mich der Herr herausgebracht. Im Jahre 1919 war ich wieder in Essen und konnte dort der Gemeinde und dem allgemeinen Werk in Deutschland dienen. Dem Herrn sei Dank für seine wunderbare Führung!