Wie ein Prediger mich in einer Vision kennenlernte

Als Paulus und Silas auf ihrer Missionsreise nach Troas kamen, erhielt Paulus des Nachts einen geheimnisvollen Ruf, den wir in Apg. 16:9 aufgezeichnet finden. Dort heißt es: „Und dem Paulus erschien ein Gesicht bei Nacht: ein Mann aus Mazedonien stand da, bat ihn und sprach: ‚Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!‘“ Dies ist einer der eigentümlichen Wege, in denen der Herr seinen Knechten oft Botschaften übermittelt und ihnen seinen Willen kundtut, um denen zu helfen, die in Not sind. Die Apostel gehorchten dem Ruf und fanden Menschen, die ihres Dienstes sehr bedurften und willig waren, dem Ruf des Evangeliums zu folgen.

Zu einer anderen Zeit war in Damaskus ein Jünger mit Namen Ananias. Zu dem sprach der Herr im Gesicht: „Stehe auf und gehe hin in die Gasse, die „die Gerade“ heisst, und frage in dem Hause des Judas nach einem Mann namens Saulus von Tarsus; denn siehe, er betet“ (Apg. 9:11). Eine ähnliche Begebenheit von Petrus und Kornelius ist im 10. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet.

Vor einigen Jahren erkrankte ein Prediger, der im Staat Kansas  wohnte, sehr schwer. Das Maß seiner Arbeit war so groß gewesen, dass er eines Tages einen Nervenzusammenbruch erlitt. Dies Leiden quälte ihn nun bereits eineinhalb Jahre. Eines Nachts flehte er ernst zu Gott: „Herr, hast du irgendwo einen Menschen, der das Gebet des Glaubens für meine Heilung beten kann?“ Klar und deutlich, als ob jemand zu ihm spräche, vernahm er die Antwort: „Ja.“ Dann sah er in einer Vision einen ihm gleichartigen Mann, dessen Name ihm als „Byrum“ genannt wurde. Noch nie hatte er diesen Mann weder gesehen, noch seinen Namen gehört. Einige Augenblicke betrachtete er die Gestalt, die dann verschwand. Dieses Erlebnis bewegte den Mann tief, doch die Bedeutung war ihm vorläufig unklar.

Am nächsten Morgen händigte jemand seiner Enkelin eine Zeitschrift aus. Es war die „Evangeliums Posaune“ mit einer kurzen Lebensbeschreibung und einem Bild von mir. Sie setzte sich an sein Bett und las ihm den Inhalt vor. Als sie meinen Namen las, rief der Kranke: „Byrum, Byrum, das ist ja der Name des Mannes, den ich vergangene Nacht in einer Vision sah.“ Nachdem er mein Bild gesehen hatte, sagte er: „Ja, er ist es, ihn sah ich in der letzten Nacht.“ Ein Hoffnungsstrahl war in das Herz dieses kranken Menschen gefallen und er verspürte in seinem Elend die gnädige Hand des Herrn.

Bald danach traf in unserem Verlag ein Brief von ihm ein mit einem kurzen Bericht über sein Erlebnis und seine Krankheit. Er wüsste weder meine Adresse, noch hätte er Geld, um mich kommen zu lassen, schrieb der Kranke weiter, und bat um unsere Gebete zur Heilung seines kranken Körpers.

Wenige Wochen später wurde ich an einen Ort in Oklahoma gerufen, um dort für einige Kranke zu beten. Dort erfuhr ich, dass die Stadt, wo der kranke Prediger wohnte, noch ungefähr 125 Meilen entfernt war. Sogleich entschloss ich mich, ihn zu besuchen. Als ich sein Haus erreichte, fand ich die Tür geöffnet. Ich trat auf die Türschwelle und gewahrte den Kranken, der auf seinem Bett lag und durch die geöffnete Tür schaute. Er erblickte mich auch und rief: „Br. Byrum! Es ist Br. Byrum! Vor einiger Zeit sah ich dich während der Nacht in einer Vision.“

Manches besprach ich nun mit ihm, las dann die entsprechenden Bibelstellen vor und betete für ihn. Gott half ihm so weit, dass er am nächsten Morgen bei meinem Abschied an der geöffneten Haustür stand und den Herrn für die Offenbarung seiner heilenden Kraft an seinem Leibe rühmte. Ich ging und noch lange winkte er, bis ich seinem Blick entschwand.