Wie ich angeregt wurde, Bücher und Schriften in Hotels und Gasthäusern zu verteilen

Während meiner Reisen durch die Vereinigten Staaten fand ich oft eine Bibel auf dem Tisch des Hotelzimmers, in dem ich übernachtete. Diese Mission wurde von einer Vereinigung umherziehender Männer ausgeführt, die den Namen „Gideons“ trugen. Ohne Zweifel wurden so viele Menschen angeregt, die Bibel zu lesen, was sie sonst nie getan hätten. Und mancher unter ihnen wird dadurch in den Stand gesetzt worden sein, ein besseres Leben zu führen. Diese Erfahrung und ein anderes Ereignis, das dann eintrat, gab mir die Anregung, Schriften und Bücher in Hotels und Gasthäusern auszulegen. Ich versäumte nicht, die Wirkungen meiner Bemühungen nachzuprüfen.

Vor einigen Jahren, als meine Frau und ich in St. Petersburg, Florida, eine Anzahl Gottesdienste abhielten, wollte eine Frau, die unsere Gottesdienstanzeige gelesen hatte und aus der gleichen Stadt war, in der sich unser Verlagswerk befand, mich unbedingt treffen. Da sie nicht wusste, wo sie uns finden konnte, stellte sie sich am nächsten Morgen vor den Hoteleingang und wartete zwei oder drei Stunden inmitten der dichtgedrängten Menge der Spaziergänger auf uns. Sie hatte eine innere Eingebung bekommen, dass wir dort vorbeigehen würden. Endlich sah sie uns, und da wir miteinander noch nicht bekannt waren, stellte sie sich vor. Es stellte sich dann heraus, dass ich mit ihrem Mann aufgrund geschäftlicher Beziehungen bekannt war. Er war ein hervorragender Geschäftsmann unserer Stadt, aber leider ungläubig. Seit einigen Monaten weilte er mit seiner Frau hier im Plaza Hotel und beide waren krank vor Heimweh.

Während die Frauen sich beinahe eine Stunde unterhielten, konnte ich mit dem Mann allein in seinem Zimmer sprechen. Seit langer Zeit war seine Gesundheit nicht die beste. Am Schluss unseres angeregten Gespräches fragte ich ihn, ob er eins von mir verfassten Bücher lesen wolle, was er freudig bejahte. Ich überreichte ihm dann mein Buch „Überraschende Ereignisse und Erfahrungen im christlichen Leben“, das einen Umfang von 400 Seiten hat. Am nächsten Tag veranlasste ich einen mir gut bekannten Prediger, diesen Mann kennenzulernen, um ihn dann später häufiger zu besuchen. Drei oder vier Briefe schrieb er mir über das Buch und in einer der Tageszeitungen ließ er einen Bericht veröffentlichen, in dem er die Ansicht vertrat, dass dieses Buch in jedem Hotel der Vereinigten Staaten ausliegen sollte.

Beim Lesen des Buches erhielt der Mann Erkenntnis seiner Sünden und bat mich dann später in einem Brief, für ihn zu beten. Einige Monate danach kehrte er in den Norden zurück und starb. Ich erfuhr von seiner Schwester, dass er davor noch den Herrn gefunden hatte. Das Lesen meines Buches war bei ihm der Anfang seiner Umwandlung gewesen. Später legte ich noch so manches Buch auf die Tische der Hotelzimmer, nachdem ich die Erlaubnis vom Eigentümer eingeholt hatte.

Mehrere Eigentümer von Hotels baten mich, doch in jedem Zimmer ihrer Häuser ein Buch auszulegen. Von zwei Besitzern großer Hotels im Staat Washington erhielt ich ermutigende Briefe, in denen sie von ihren Erfahrungen berichteten, die sie durch Beobachtung ihrer Gäste gemacht hatten. Unter anderem wurde beobachtet, wie jemand das Buch nahm und es einer Anzahl anderer Personen vorlas, um das Gelesene dann bei Tisch zu besprechen. Der Schreiber berichtete, dass dadurch viel Gutes erreicht worden sei.

Im Jahre 1919, als ich Prediger in Chicago war, bat ich einen Hotelbesitzer, unsere Bücher bei ihm auslegen zu dürfen und erschien dann nach der Zusage am Weihnachtsmorgen in seinem Hotel mit 51 Büchern. Dieses Haus wurde besonders von der arbeitenden Bevölkerung aufgesucht. Hocherfreut führte mich der Geschäftsführer mit meiner Last in sein Büro. Als die Bücher ausgepackt waren, bat er mich, sie in das Lesezimmer zu bringen und den dort Anwesenden einen aufklärenden Vortrag über unsere Werke zu halten. Alle waren sehr interessiert und am Ende meiner Ausführungen schenkte ich jedem von ihnen ein Buch. Wieder nahm mich der Geschäftsführer mit in sein Büro und händigte mir 10 Dollar als Weihnachtsgeschenk aus. Weitere 10  Dollar gab er, um unsere Bücher in anderen Hotels zu verbreiten. Zum gleichen Zweck erhielt ich weitere 10 Dollar von anderer Seite. Nach den vielen Briefen, die ich von Hotelbesitzern und Lesern der Bücher erhielt, bin ich überzeugt, dass in dieser Richtung noch viel zur Ausbreitung der Sache Gottes getan werden kann.