Einiges über die wunderbaren Führungen  Gottes in meiner schriftstellerischen Tätigkeit

Während der 40 Jahre meiner Tätigkeit in unserem Verlagswerk habe ich auch einige Bücher geschrieben. Das erste verfasste ich im Jahre 1892. Es trug den Titel „Des Knaben Begleiter“.

Da die Herausgabe eines Buches über die Lehre der göttlichen Heilung notwendig war, schrieb ich ein Jahr später ein solches unter dem Titel „Göttliche Heilung der Seele und des Leibes“. Einige Auflagen von mehreren Tausend Stück dieses Buches wurden verkauft, und der Erlös war eine gute Hilfe für unser damals noch kleines Werk. Das Buch enthielt neben Belehrungen, wie man die Hilfe Gottes für Seele und Leib erhalten kann, 50 Zeugnisse derer, die auf das Gebet des Glaubens hin durch die Kraft Gottes gesund geworden waren. 1919 erschien dann das Buch „Wunder und Heilung“, dessen Inhalt dem letzteren entsprach und dasselbe auch ersetzen sollte.

Zwei Jahre lang beschäftigte ich mich mit dem Gedanken, eine Schrift zu verfassen, die Belehrungen über die Erlangung und Erhaltung des Seelenheils enthielt, da viele Kinder Gottes gerade hier ihre Schwierigkeiten haben. Oft wissen sie nicht, wie sie sich im Glauben üben sollen, wie sie geschickt werden, den Anläufen des Feindes zu begegnen, oder sind nicht belehrt, so zu beten, dass sie wissen, dass Gott ihr Gebet hört und beantwortet. Ich wählte den Titel „Das Geheimnis der Erlösung, wie man sie erreicht und behält.“ Doch der Aufbau oder die Kapiteleinteilung des Buches wollte mir nicht gelingen; auch fand ich überhaupt keinen rechten Anfang.

Nun hatte ich schon von einem Buch mit dem Titel „Das Geheimnis eines glücklichen Christenlebens“ gehört. Aus dem, was andere über seinen Inhalt sagten, schloss ich, dass in ihm fast die gleichen Gedanken enthalten waren, die meinem Buch zugrunde lagen. Ich erwarb eins und begann einige Male, da­rin zu lesen, doch jedesmal wurde ich von meiner angefangenen Lektüre weggeholt, um Dringenderes zu erledigen. So las ich nur wenige Seiten. Dann musste ich das Buch wohl verlegt haben. Ich fand es nicht wieder und kaufte mir nach Monaten ein anderes. Doch auch jetzt kam ich mit meiner Lektüre nicht über die ersten Seiten hinaus.

Ich entschloss mich nun, mit Schreiben zu beginnen, sobald die Menge der Korrespondenz, die auf meinem Schreibtisch auf Erledigung wartete, bearbeitet war. Doch kaum war ich damit fertig, brachte die Post neue Arbeit, oder andere Pflichten lenkten mich ab. So vergingen Monate.

Im Jahre 1895 fuhr ich zur westlichen Küste, um an mehreren Lagerversammlungen teilzunehmen. Die erste Versammlung fand im östlichen Washington statt. Nach Schluss der Versammlung verbrachten mehrere Prediger einige Tage in einem Kinderheim, das in der Nähe lag. Dort sagte ich dann eines Tages zu Br. Byers, dass ich am nächsten Tag einen stillen Ort im Wäldchen aufsuchen wolle, um vom Herrn den rechten Plan für mein Buch zu erbitten, da ich doch bis dahin außerstande gewesen war, eine befriedigende Form zu finden.

Am nächsten Tag ging ich hinaus und fand ein stilles Plätzchen zum Beten. Hier flehte ich um göttliche Führung in meinem Vorhaben. Als ich mich erhob, erfüllte die Gegenwart des Herrn meine Seele. Ich wusste, dass ich die notwendige Hilfe empfangen würde. Wieder setzte ich mich zur Arbeit hin und hatte in 30 Minuten die 110 Kapitelüberschriften meines Buches gefunden. Es schien, als kämen sie direkt vom Himmel, und ich brauchte sie nur niederzuschreiben. Einige Monate später schrieb ich dann unter der Leitung Gottes das Buch mit dieser Einteilung, Kapitel um Kapitel.

Obwohl ich zu jener Zeit mit anderen Arbeiten geradezu überhäuft war, schrieb ich jeden Vormittag zwei Kapitel mit der Feder. Als ich auf diese Weise 98 Seiten zu Ende gebracht hatte, wobei der Schriftsetzer oft auf mich warten musste, suchte ich nach einer Möglichkeit, schneller zum Ziel zu gelangen. Noch nie hatte ich meine Gedanken für ein Buch einem Stenographen diktiert. Im ernsten Flehen wandte ich mich an Gott, mir bei dieser beabsichtigten neuen Arbeitsmethode zu helfen. Von nun an diktierte ich jeden Tag zwei Stunden und konnte so täglich vier Kapitel vollenden. In meiner Tasche trug ich ein Büchlein, wo auf jeder Seite je eine Kapitelüberschrift des Buches notiert war, damit ich passende Gedanken, die mir im Laufe des Tages kamen, sogleich aufschreiben konnte. Diese kurzen Notizen leisteten mir dann beim Diktat gute Dienste.

Während ich so jeden Tag zu den festgesetzten Stunden vier Kapitel diktierte, kam es oft vor, dass ich mir keine Anhaltspunkte, Notizen, noch irgendwelche Schriftstellen für das entsprechende Kapitel aufgeschrieben hatte. Zu längeren Betrachtungen hatte ich auch keine Zeit. Oft hatte ich nicht mal einen Satz geformt, mit dem ich das Kapitel hätte beginnen können. Ich sprach dann laut das erste Wort aus, das mir in den Sinn kam und zu dem Kapitel passte. Auf diese Weise reihte sich Wort an Wort und bildeten sich Sätze, wodurch manches gut inspirierte Kapitel zustande kam.

Das fertige Buch umfasste 403 Seiten. In den ersten 5 Jahren wurden über 5000 Exemplare verkauft. Während der letzten 30 Jahre sind noch viele Auflagen erschienen. Auch heute noch zirkuliert dieses Buch in weiten Kreisen.

Wenige Jahre nach der Herausgabe dieses Buches erhielt ich die innere Anregung, ein neues mit ähnlichem Inhalt zu schreiben. Doch auch in diesem Fall gelang es mir nicht, die mich beschäftigenden Gedanken zu einem einheitlichen Plan zu formen.

Als ich nun eines Tages in das Sekretariat unseres Verlagshauses ging, um meine Post abzuholen, erzählte ich den dort Anwesenden, was mich beschäftigte. Als am nächsten Morgen eine Schwester sich nach dem Fortschritt meines Buches erkundigte, sagte ich ihr, dass es mir immer noch nicht gelungen sei, weder Worte noch einen Titel für das Buch zu finden. Sie händigte mir dann meine Briefsachen aus und ich begab mich auf mein Zimmer.

Im ersten Brief, den ich öffnete, schrieb eine Frau aus Kansas, dass sie sich gedrungen fühle mich zu bitten, ob ich nicht ein Buch schreiben könnte mit dem Titel „Was muss ich tun, um selig zu werden?“ Es solle ein Buch sein, das auf die Segnungen Gottes für sein Volk und auch sein Gericht über die Ungehorsamen und Ungläubigen hinweisen würde. Sofort machte es der Geist Gottes mir klar, dass dieses der Titel und das Thema des Buches sei, das ich zu schreiben gedachte. Kurze Zeit brachte ich noch im Gebet zu und setzte mich dann an mein Schreibpult. Nach halbstündiger Arbeit lag der fertige Plan des Buches vor mir. Eine weitere Eingebung war, das Werk mit Bildern zu versehen, um dem Text größere Anschaulichkeit und Eindringlichkeit zu verleihen. Ich fühlte mich jedoch zu dieser Aufgabe unfähig und erflehte hierzu die Führung Gottes, während ich an meinem Pult saß. Sogleich stand mir ein Bild des Petrus, wie er seine Predigt am Pfingstfest hielt, so lebhaft vor Augen, als schaute ich seine Fotografie an. Schnell machte ich einige Notizen und beschrieb das gesehene Bild, um so dem Maler die Möglichkeit zu geben, das von mir Geschaute zu zeichnen. Eine Szene nach der anderen erstand so vor meinem Auge, und bald hatte ich die Beschreibung von 19 Bildern zusammengestellt. Sie wurden genau nach meinen Angaben von Künstlerhand gemalt und sind neben ihrer geistlichen Bedeutung auch ein Schmuck des Buches.

Beim Verfassen anderer Bücher machte ich ähnliche Erfahrungen wie hier.