Wie ich ein Lied dichtete und vertonte

Ich bin kein Musiker, war es nie und bin überzeugt, dass auch keiner aus mir werden wird. Während meiner Schulzeit wohnte ich zwar auch dem Unterricht einer Gesangschule bei und wäre mit meiner durchschnittlichen Begabung wohl imstande gewesen, nicht nur zu singen, sondern auch anderen meine Kenntnisse mitzuteilen. Doch mir fehlte die Zeit und Muße zu solcher Beschäftigung.

An einem Tag im Jahre 1893 verfasste ich das Lied „Ich bin geheilt“ (engl. Titel „I am Healed"). Die Herausgeber eines neuen Gesangbuches, das in Kürze erscheinen sollte, vertonten gerade die letzten Lieder. Ich sandte ihnen meine Verse und fragte an, ob sie ein Lied über göttliche Heilung in ihrem Buch aufnehmen würden. Sogleich erhielt ich die freudige Zusage mit der Bitte, von Br. Byers oder Schw. Dillon die Musik dazu schreiben zu lassen. Doch die Zeit zur Einsendung war so kurz bemessen, dass beide meinen Wunsch nicht erfüllen konnten. Im Namen Gottes beschloss ich, auch diese Arbeit zu verrichten.

Ehe ich die mir völlig fremde Beschäftigung aufnahm, bat ich den Herrn in ernstem Gebet, mir die rechte Melodie zu schenken und mir beim Schreiben zu helfen. Darauf begann ich, eine Melodie zu summen und schrieb dann Note um Note nieder, wie es mir recht schien.

Gegen 11 Uhr Abends war ich mit meinem Lied fertig. Doch bei einigen Takten geriet ich in Zweifel, ob Achtel oder Viertel Noten zu wählen waren und weckte darum meine Frau. Sie erhob sich im Bett und machte die notwendige Korrektur. Das Lied wurde dann auch mitveröffentlicht. Doch bei diesem ersten Versuch, Musik zu schreiben, ist es geblieben.