Reisen über Land und See

Es war ein besonderes Erlebnis für mich, als ich als 17-jähriger mit der Eisenbahn von Union City nach Winchester, Indiana, fuhr, um dort für meinen Vater die Steuer zu entrichten. Die beiden Orte lagen nur zehn Meilen auseinander, doch es war meine erste Fahrt mit dem Dampfross und somit doch etwas ganz Besonderes für mich.

Es war nie mein Vorrecht gewesen, große Vergnügungsreisen zu machen, aber die Hilferufe der Kranken um Gebete sowie meine Aufgabe als Prediger und Evangelist verlangten immer neue Fahrkarten. Ich bereiste alle Staaten Nordamerikas und verweilte mehrere Male in Kanada und Mexiko. Drei weitere Reisen führten mich nach Mittelamerika, Südamerika und nach den Karibischen Inseln. Im Jahre 1904 lernte ich auf einer Weltreise Eu­ropa, Asien und Afrika kennen. Zu dieser Reise brach ich am 23. Januar 1904 in Begleitung von A. D. Khan, Geschwister Bailey und Schwester Evelyn Nichols von New York auf. Unser er­stes Ziel war Liverpool. Wir hielten dort einige Versammlungen ab. Nun fuhr ich mit Br. Khan nach London und Oxford, um im britischen Museum und in der Bodlyanischen Universitätsbibliothek die ältesten Handschriften der Bibel einmal zu sehen.

Dann ging es weiter nach Nordafrika, wo wir eine Woche in Tanger zubrachten. Darauf kehrten wir durch die Straße von Gibraltar nach London zurück, wo wir uns mit dem zurückgebliebenen Teil unserer Reisegesellschaft wieder vereinigten.

Das zu entbehrende Reisegepäck wurde mit dem Schiff nach Port Said in Ägypten befördert. Wir selbst reisten auf dem Landweg von Frankreich aus durch Europa nach Asien.

Nach einem zweitägigen Aufenthalt in Paris, wo wir wiederum einige alte Handschriften in der Nationalbibliothek nachprüften, setzten wir unsere Reise fort. Durch die Schweiz gelangten wir über die Alpen nach Italien und besuchten die Städte Mailand, Florenz, Venedig, Neapel und Rom.

Auch die vor vielen Jahrhunderten durch einen gewaltigen Ausbruch des Vesuvs zerstörten Städte Pompeji und Herkulanum konnten wir besichtigen. 1800 Jahre lagen diese beiden Städte unter Schutt und Asche begraben und erst Forscher unserer Tage legten sie soweit frei, dass man durch die Straßen wandern und sogar die Häuser wie vorzeiten betreten kann. Auch die gut erhaltenen Körper von einigen damals umgekommenen Menschen und Tieren sowie Malereien, die bereits 2000 Jahre alt waren, durften wir besichtigen.

Eines Tages machten wir uns auf, um den Vesuv, Italiens größten Vulkan, zu besteigen. Bei Tagesanbruch waren in der Stadt Neapel, die am Fuße des Berges liegt, 75 forschungslustige Menschen startbereit. Zu je vier Personen bestiegen wir Wagen, die jeweils mit drei kleinen Pferden bespannten waren und die von einer Verkehrsgesellschaft eigens zu diesem Zweck geliefert wurden. Um die Mittagszeit waren wir erst auf halbem Wege zur Bergesspitze.

Nach kurzer Rast fuhren wir mit der Straßenbahn ein weiteres Wegstück und am Schluss mit der Bergbahn, die 90 Meter vor der Krateröffnung endete. Auf unserer Fußwanderung versanken wir knöcheltief in Staub und Asche. Als wir unser Ziel erreicht hatten, bekamen wir zunächst den Eindruck, als ständen wir an einem erloschenen Krater. Da erhob sich aber ein Wind und blies uns Schwefeldampf in die Nasen, der so stark war, dass wir meinten, ersticken zu müssen.

Wir standen am Rande des Kraters und sahen die ungeheuren Rauchmassen, die fortwährend emporstiegen. Kalte Lavamassen von einem halben Meter Dicke und 1,5 Meter Höhe umgaben den Kratermund wie eine Mauer. Ich erstieg diesen Rand, konnte aber des Rauches wegen nicht bis zur gegenüberliegenden Seite blicken. Die große Erwärmung des Bodens zwang mich zu dauernder Bewegung, jedoch musste ich sehr vorsichtig sein, weil ich mich doch am Rande eines schrecklichen Abgrundes befand, der mich an jene Regionen erinnerte, von denen wir in der Bibel lesen.

Wenn ich mich über den Abgrund beugte, war die Hitze so stark, dass mein Haar zu sengen begann. Erstickende Schwefeldämpfe stiegen immerfort aus der flüssigen Lava empor, die im Innern der Erde brodelte. Aus der Tiefe erklangen oft polternde Geräusche, gefolgt von Rauchausbrüchen. Lavastücke wurden hoch in die Luft geschleudert und vom Wind zur Seite geweht. Diese von Zeit zu Zeit erfolgenden Ausbrüche ließen manchen der Umstehenden erschaudern, da man fürchtete, dass der Berg in Stücke gehen würde. Wochen später erfuhren wir, dass die Lava an jener Stelle, wo wir den Krater besichtigt hatten, durchgebrochen sei. Alles verhehrend sei sie den Berg hinuntergeflossen und habe sogar den oberen Teil der Bergbahn zerstört.

Als wir dann in unseren Kutschen wieder talwärts fuhren, scheuten die Pferde an jeder schwierigen Wegstelle. In meinem Wagen saßen drei Deutsche, die nicht Englisch sprechen konnten, und der Kutscher konnte weder Deutsch noch Englisch. Er hatte den Auftrag erhalten, uns in unsere Hotels zu bringen. Statt mich nun, wie er es bei den anderen drei Mitreisenden getan hatte, in mein Hotel zu führen, hielt er um 22 Uhr vor dem geschlossenen Reisebüro und hieß mich aussteigen. Zweieinhalb Meilen waren es noch bis zu meinem Hotel. Um uns herum war alles dunkel und ich versuchte dem Mann klarzumachen, dass dies nicht mein Hotel sei. Doch er verstand mich nicht und ich verstand ihn nicht. Mit lebhafter Gestik versuchte er, mich zum Aussteigen zu nötigen, doch ich weigerte mich. Endlich kam des Weges ein Mann, der Englisch und Italienisch verstand. Auf sein Befragen teilte ich ihm mit, dass mein Kutscher den Befehl erhalten hätte, mich zu meinem Hotel zu bringen, sich aber weigere, dies zu tun. Nun fragte mich der Fremde nach dem Namen meines Hotels, doch ich hatte ihn vergessen. Darauf sagte er mir, dass es für ihn sehr schwer sei, dem Kutscher den Weg zu weisen, wenn ich nicht den Namen meines Hotels wüsste.

Ich suchte in meinen Taschen nach irgend einem Anhaltspunkt für den Namen des Hotels, fand jedoch nichts. Endlich erinnerte ich mich, dass es „Hotel Reviera“ hieß. Nun konnte der Fremde dem Kutscher den rechten Weg weisen. Um 23 Uhr erreichte ich mein Ziel und vernahm, dass die übrigen Glieder unserer Reisegesellschaft sich um mich bereits gesorgt hatten.

Von Neapel ging die Reise mit dem Schiff nach Alexandrien in Ägypten. Unterwegs machten wir einen kleinen Abstecher nach der Stadt Medina auf Sizilien und sahen, dass die Stadt durch ein vor kurzem hereingebrochenes Erdbeben sehr gelitten hatte.

An einem Sonntagmorgen erreichten wir Alexandrien. Dann ging’s mit der Bahn weiter und mittags kamen wir in Kairo an. Auf unserer Fahrt erblickten wir das Land Gosen, wo bekanntlich die Kinder Israel in ägyptischer Gefangenschaft geschmachtet hatten. Bruder Khan öffnete die Bibel und las einiges über Joseph und die späteren Verfolgungen und Leiden der Kinder Israel vor. Wir schauten dabei in das Land und erblickten die Orte, wo sie einst unter großer Bedrückung ihr Leben fristeten. Wir waren alle tief gerührt. Weinend übergab mir Bruder Khan die Bibel zum Weiterlesen. Ich las kurze Zeit und gab die Bibel Br. Bailey. Das Schauen der Stätte ließ all die Geschehnisse so lebhaft vor unsere Seelen treten, dass wir vor Bewegung alle weinten. Aufrichtiges Mitgefühl mit dem einst so gequälten Volk erfüllte unsere Herzen. So bekamen wir durch diese Fahrt ein tiefes Verständnis von all dem, was sich hier vor Jahrtausenden ereignet hatte.

In der Nähe Kairos trug uns ein Segelboot über den Nil. Hier war es, wo einst Mose im Gebüsch gefunden wurde. Dort war der Ort, wo er im Palast des Herrschers erzogen wurde, um einmal das große Werk zu vollbringen. Während wir so durch das Land der Pharaonen reisten und an die große Bedrückung des Volkes Gottes dachten, wurde der Wunsch in uns lebendig, an dieser Stätte das Evangelium zu predigen.

Bald nach unserer Ankunft in Kairo fragten wir den Hotelbesitzer, ob in der Nähe christliche Gottesdienste abgehalten würden. Er zweifelte daran, dass wir noch am Nachmittag Gelegenheit zum Gottesdienstbesuch finden würden, schickte aber einen Diener fort, um Auskunft zu holen. Er kam bald wieder und berichtete, dass wenige Häuser weiter gerade ein Gottesdienst stattfände.

Wir begaben uns auf unser Zimmer und baten Gott, uns eine Tür aufzutun, damit wir eine Gelegenheit zum Sprechen bekommen. Dann gingen wir zu jenem Gottesdienst, der regelmäßig in einem Missionshaus abgehalten wurde. Der Raum war mit Besuchern angefüllt. Ein Türhüter empfing uns am Eingang und führte uns nach vorn in die Nähe des Rednerpults. Sobald der Redner die Einleitungsworte gesprochen hatte, erhob sich der Versammlungsleiter und sagte: „Ich sehe, wir haben heute einige amerikanische Missionare unter uns. Wir wollen ihnen den weiteren Versammlungsverlauf übertragen. Sie mögen predigen, Zeugnis ablegen oder sonst tun, was ihnen beliebt.“

Wie froh waren wir über diese Gelegenheit, schien sie uns doch ein direkte Antwort auf unsere Gebete zu sein. Wir hatten ja um das Vorrecht, predigen zu dürfen, gar nicht gebeten. Eine gesegneter Gottesdienst nahm nun seinen Verlauf und jeder schien nachher erfrischt und ermutigt zu sein. Auch den Abendgottesdienst besuchten wir und hörten die Predigt eines Missionars.

Den nächsten Tag nutzten wir, um mit der Straßenbahn und später auf dem Rücken eines Kamels zu den Pyramiden zu gelangen. Die größte Pyramide nimmt eine Fläche von ungefähr 52.600 m² ein und ist 136 m hoch. Ich hatte bereits einige Bilder der Pyramiden gesehen und war sehr erstaunt, dass die Seitenflächen wie Treppen ausgebildet waren und keineswegs so glatt, wie es auf den Bildern schien. Außerdem schwankte die Größe der einzelnen Steine von 0,5 bis 1,5 Meter. Es ist ziemlich schwierig, die Pyramiden zu erklimmen, besonders wenn man im Klettern ungeübt ist. Darum sind Führer oder andere Personen anwesend, um Hilfe zu leisten.

Nach zwei oder drei Tagen fuhren wir nach Port Said, dann nach Beirut in Syrien und danach besuchten wir das Heilige Land. Nazareth, Jerusalem, Bethlehem, Bethanien, Tiberias, Bethsaida in der Nähe Kapernaums und manch andere heilige Städte durften wir sehen. In einem Ruderboot überquerten wir das Galiläische Meer, wanderten auf der Landstraße von Jerusalem nach Jericho und sahen das Tote Meer. Dort, wo einst der Herr und seine Jünger gingen, durften nun auch wir wandern und mit unseren Augen die Stätten schauen, wo sie das Evangelium verkündigt und so manchen Kampf zu bestehen hatten. Wo die Menge sich versammelte, um den Worten des Herrn zu lauschen, konnten nun auch wir weilen.

Nach zehntägigem Aufenthalt in Palästina fuhren wir von Jerusalem mit der Bahn nach Jaffa, um von dort mit dem Schiff nach Port Said zurückzukehren. Hier bestiegen wir sogleich ein anderes Schiff, das nach Bombay in Indien fuhr. Auf diesem Schiff befand sich auch unser gesamtes Gepäck, das wir schon in London aufgegeben hatten. Wegen eines Wüstensturmes in der Sahara verzögerte sich unsere Abfahrt um mehrere Stunden. Port Said liegt am Rande der Wüste und nun erlebten auch wir Einiges von der Gewalt eines solchen Sturmes. Weit besser konnten wir nun die Menschen verstehen, die in der Wüste von einem Unwetter überfallen wurden. Noch nie hatte ich gehört, dass solch ein Wüstensturm die Fahrt eines Schiffes behindern konnte, doch kurz vor unserer Einfahrt in den Suezkanal ließ der Kapitän das Schiff anhalten und wartete ab, bis ein gerade tobender Sturm nachließ.

Vom Suezkanal gelangten wir ins Rote Meer, das wir der Länge nach durchfuhren und so auch die Stelle passierten, an der sich auf den Befehl Moses die Fluten des Meeres teilten, als die Kinder Israel vor Pharao flohen. Nachdem wir das Rote Meer verlassen hatten, hielten wir uns noch eine kurze Zeit in Aden, Arabien, auf. Durch den Indischen Ozean ging’s dann nach Bombay. Von dort aus fuhren wir mit der Eisenbahn nach dem etwa 2.240 km entfernten Kalkutta.

Bei unserer Ankunft in Kalkutta nahm uns am Bahnhof eine Anzahl eingeborener Brüder in Empfang. Während unseres Aufenthaltes in dieser Stadt wohnten wir im Missionsheim, einem großen, zweistöckigen Gebäude. Um 11 Uhr wurden wir zum Frühstück gerufen. Die ganze Tischgesellschaft setzte sich auf den Fußboden aus Mörtel und auch wir saßen bald mit gekreuzten Beinen da. Vor jedem Sitzplatz stand ein Teller und ein Becher mit Wasser. Nachdem das Tischgebet gesprochen wurde, erschien ein Mädchen mit einer großen hölzernen Schale voll Reis. Sie füllte jeden Teller mit einer Handvoll Reis. Eine andere Dienerin erschien und schüttete auf den Reis etwas Curry (eine indische Soße). Eine dritte legte auf jeden Teller ein Stück Hühnerfleisch. Weder Messer, Gabel noch Löffel war zu sehen und wir begannen nach der Art der Eingeborenen Reis und Curry mit den Fingern zu mischen, um ihn dann zum Munde zu führen. Obwohl anfänglich etwas ungeschickt, gewöhnten wir uns bald an diese Art des Essens.

Eines Abends wurden wir zum Geburtstagsmahl im Hause eines bekannten Bürgers eingeladen. Der Tisch war mit allerlei guten Sachen beladen und lud zum Essen ein. Polsterstühle standen bereit. Wir waren scheinbar in einem besseren Hause. Doch wie überrascht waren wir, als wir am Tisch saßen und weder Messer, Gabel noch Löffel fanden. Wie bereits gewöhnt, mussten wir auch hier die Speise mit den Fingern zum Mund führen. Auch der vornehme Mann aß also mit den Fingern.

Bald nach unserer Ankunft in Kalkutta hielten wir eine Lagerversammlung ab, wobei mehrere Seelen gerettet wurden. Auch die Heilkraft Gottes bewies sich in einigen Fällen auf wunderbare Weise.

Nun fuhren wir nach Assam, wo wir uns zwei Wochen aufhielten. Reich gesegnete Gottesdienste sowie einige bemerkenswerte Fälle göttlicher Heilung durften wir hier erleben. Am Schluss der Gottesdienste ließen sich 18 Erlöste im Fluss taufen.

Ungefähr 12.800 km reiste ich im Innern des Landes, durchquerte dreimal das Gebiet, wo damals eine furchtbare Hungersnot herrschte, und besuchte verschiedene Plätze, wo sich Missionsstationen der Gemeinde befanden. Nachdem ich zweieinhalb Monate in Indien zugebracht hatte, verließ ich die übrigen Glieder meiner Reisegesellschaft, die als Missionare zurückblieben, und fuhr mit dem Schiff von Kalkutta nach Singapur.

Als wir den Bengalischen Meerbusen durchfuhren, erhielt der Kapitän Nachricht von einem herannahenden Taifun, einem Sturmphänomen, dessen kreisförmige Bahn das Meer in einen wilden Strudel verwandelt. Gewöhnlich wissen die Seeleute beim Empfang der Warnung genau, wann sie das Schiff zum Stehen bringen müssen. Unser Kapitän jedoch wagte sich weiter vor, als gut war, und als der Wind das Schiff an einem Ende erwischte, schien es, als ginge es in dem Tosen und Krachen in Stücke. Ich befand mich gerade in einer Ecke der Kabine und wurde über mehrere Meter bis zum anderen Ende geschleudert. Dabei schlug mein Fuß gegen das Bett und erlitt eine schmerzhafte Quetschung. Ich zog meinen Schuh aus und umwickelte den wunden Fuß mit einer vielfach gefärbten Bettdecke. Nur zu bald bemerkte ich, wie unvorsichtig ich gewesen war, denn eine schlimme Infektion war die Folge dieses Verbandes. Es dauerte noch mehrere Tage, bis wir Singapur erreichten, und mein Fuß war in schlimmer Verfassung. Ich speiste mit am Tisch des Kapitäns, der durch meinen Zustand sehr beunruhigt wurde. Endlich erreichten wir Hongkong in China. Wir mussten hier das Schiff wechseln und konnten erst in drei Tagen die Weiterfahrt antreten. Als ich das Schiff verließ, konnte ich kaum gehen.

Nachdem ich die nächste Fahrkarte gelöst und mein Gepäck abgegeben hatte, suchte ich ein amerikanisches Hotel auf. Gar bald fühlte ich die Wirkung des Giftes in meinen Adern und wusste nun, dass mein Blut vergiftet und ich todkrank war. Ich hatte die Adresse von einigen Menschen, die hier in der Stadt wohnten und an göttliche Heilung glaubten. Diesen schrieb ich, dass ich krank sei und ihren Besuch und ihre Gebete wünschte. Doch der Bote kam unverrichteter Sache wieder zurück; er hatte niemanden angetroffen. Keiner war um mich, der an göttliche Heilung glaubte, und ich wusste, dass kein Arzt mir hätte helfen können. Viele Jahre hatte ich nun schon göttliche Heilung gepredigt und mannigfaltig die Hilfe des Herrn erfahren. So entschloss ich mich, auch in diesem heidnischen Land dem Herrn zu vertrauen.

Ich betete zu Gott und übergab mich ganz in seine Hände. Doch die Schmerzen nahmen immer mehr zu und ich wurde schwächer und schwächer. Ich wusste, dass keine Zeit zu verlieren war und dass die Hilfe bald kommen musste. Nun entschloss ich mich, nicht eher etwas zu essen, bis der Herr mich geheilt hatte. Dann schlief ich ein. Als ich erwachte, waren Schmerzen und Krankheit verschwunden und ich fühlte mich frisch und wohl. Die Wunde am Fuß heilte nach kurzer Zeit ebenfalls. Von Hongkong brachte mich das Schiff nach Nagasaki und Yokohama in Japan, wo es drei Tage liegen blieb. Mit dem Zug machte ich einen Abstecher nach Tokio. Von Yokohama ging’s nach Honolulu auf den Hawaiischen Inseln. Nach kurzem Aufenthalt, den ich benutzte, um Schriften zu verteilen, brachte mich das Schiff nach San Francisco. Mit dem Zug erreichte ich dann wieder mein Heim. So war ich in sieben Monaten um die Welt gereist.

Im Jahre 1909 unternahm ich eine Missionsreise nach Belize, Britisch Honduras. Mein Sohn Arlo sowie A. D. Khan begleiteten mich. Von hier reisten wir nach Port Barrios, Guatemala, wo wir in einem Gebetshaus Gottesdienste abhielten. Dann fuhren wir nach Guatemala City, Escuintla und San Jose. Mit dem Schiff ging’s dann weiter durch den Pazifischen Ozean nach Panama. Nach einem kurzen Aufenthalt in Arcajuta begaben wir uns nach Salvador, wo wir eine Nacht blieben. Dann überquerten wir den Isthmus und kamen nach Colon. Dort fuhr unser Schiff ohne uns davon. Doch wir ließen es uns nicht verdrießen und besuchten während der nächsten zwölf Tage Costa Rica und andere Orte in Panama. Dann fuhren wir nach Trinidad und hielten an mehreren Plätzen der südamerikanischen Küste an. Von Trinidad ging’s nach Jamaika und dann über Kuba zurück nach Hause.

Im Jahre 1926 und 1927 unternahm ich mit meiner Frau ähnliche Reisen durch Mittel- und Südamerika sowie die Karibischen Inseln. Wir besuchten die Inseln Barbados, Trinidad, Tobago und Britisch Guiana.