Alle Dinge müssen zum Besten dienen

Einst wurde ich telefonisch in eine Stadt, die einige Meilen von meinem Wohnort entfernt war, zu einer Kranken gerufen, um für sie zu beten. Da ich von zu Hause fort war, benachrichtig­te meine Frau die Anrufenden von meiner Abwesenheit. Dann fragten sie meine Frau, ob sie nicht kommen könne, um für die Kranke zu beten. Sie fuhr hin. Als sie wieder abreisen wollte, löste sie eine Fahrkarte nach Anderson. Doch als sie den Zug besteigen wollte, vermisste sie die Fahrkarte. Sie lief zum Schalter zurück, fand sie jedoch nicht. Der Beamte verweigerte die Ausstellung einer zweiten Karte mit der Bemerkung, dass er ihr eine ausgehändigt hätte und zur Aushändigung einer zweiten nicht befugt sei.

Trotz sorgfältigstem Suchen fand meine Frau die Karte nicht wieder. Obwohl sie bis zur Abfahrt des geplanten Zuges noch genug Zeit gehabt hätte, eine zweite Karte zu kaufen, beschloss sie, den eine Stunde später fahrenden Zug zu nehmen.

Während sie auf den zweiten Zug wartete, schickte sie folgendes stilles Gebet zu Gott empor: „Herr, du hast in deinem Wort gesagt, dass denen, die dich lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Du weisst, dass ich dich liebe. Doch ich kann nicht einsehen, dass es mir zum Besten dienen soll, noch einmal 1 Dollar für die Fahrt bezahlen zu müssen.“

Der nächste Zug kam und mit einer neuen Fahrkarte trat sie ihre Reise an. Doch nach einer Fahrt von 15 Meilen kam sie an die Stelle, an der ihr erster Zug mit einem anderen zusammengestoßen war. Mit Schrecken erfuhr sie, dass dabei 17 Menschen ums Leben gekommen und ungefähr 30 verletzt worden waren. Als sie den schrecklichen Schauplatz des Unglücks sah und die Menschen unter den noch brennenden Wagen gewahrte, begriff sie die ganze Wahrheit der Schriftstelle: „Denen, die Gott lieben, dienen alle Dinge zum Besten.“ Nun wusste sie, warum sie noch einen Dollar für eine weitere Fahrkarte hatte bezahlen müssen. Sie hätte andernfalls leicht eine der Toten sein können.