Ein Tempel deiner Liebe,
O Jesu, möcht ich sein,
Da gar nichts wohnend bliebe,
Als deine Gnad allein.
Da Sinnen und Gedanken,
Vom Frieden sanft regiert,
Sich hielten in den Schranken,
Die deine Liebe führt.
Du hast mich ja erworben
In blutig heißer Schlacht;
Hast mich, da du gestorben,
Zu eigen dir gemacht.
Und durch des Geistes Leben
Hab ich, da ich geglaubt,
Mich freudig dir ergeben
Als meinem Herrn und Haupt.
Wohlan! Du wollst bewahren
Dein teures Eigentum,
Das von der Hölle Scharen
Bestürmt wird um und um.
Du, du musst überwinden!
Im Herzen, dir geweiht,
Darf Raum der Feind nicht finden,
Nicht eines Fußes breit.
Nimm du mich ein vollkommen,
Mein König, Jesu Christ!
Dich hab ich aufgenommen,
Der du die Liebe bist!
O Liebe, Liebe! Walte,
Ein Herrscher stark und mild,
Bis ganz vergeh das Alte
Und in mir leucht dein Bild.
Lehr mich für andre leben,
So wie du es getan;
Den Fehlenden vergeben,
Gern dienen jedermann.
Lass Ströme in mich fließen
Aus deinem Liebesmeer
Und segnend sich ergießen
Zu deines Namens Ehr.
Ein Tempel deiner Liebe,
O Jesu, möchte ich sein;
Durch deines Geistes Triebe
Erfüllt von dir allein.
Ich harre in der Stille
Und flehe stets zu dir:
Herr, weil’s dein Liebeswille,
So schaff es selbst in mir!