Gottgelassen

Mein Heiland, mach mich stille

Und demutsvoll und klein.

O möcht dein heil’ger Wille

Stets auch der meine sein!

 

Die Wünsche, die sich regen

In meinem Geist und Sinn,

Ich will sie stille legen

Zu deinen Füßen hin.

 

Was nicht nach deinem Denken,

Das nimm hinweg von mir.

Mein Schifflein sollst du lenken,

Ich lass das Ruder dir.

 

Du siehst, was mich will quälen,

Du weißt, wie mir zu Mut,

Und sprichst: „Dir soll’s nicht fehlen

An irgend einem Gut“.

 

Du liebest auch die Meinen,

Liebst sie noch mehr als ich.

Was dir wird heilsam scheinen,

Das ist’s auch sicherlich.

 

Drum will ich stille bleiben,

An deinem Herzen ruhn,

Nichts planen und nichts treiben,

Nur deinen Willen tun.

 

Nach dir, du Gut der Güter,

Streck ich die Hände aus.

Du bist mein Hort und Hüter,

Mein Heil für Herz und Haus.

 

Lass mich gottselig leben,

Dir trauend allezeit,

Dir völlig hingegeben

In Gottgelassenheit.